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Everton FC - Newcastle United FC 2:2 (05.10.08)An meinem letzten Tag in Liverpool besuchte ich den Goodison Park, welcher nur wenige Blocks von der Anfield Road entfernt liegt und den Everton Football Club beheimatet. Everton, welches in der Woche in Belgien gegen Standard Lüttich aus dem UEFA-Pokal ausgeschieden ist, empfing an diesem Premier League Spieltag Newcastle United. Die Karte für 30 Pfund besorgte mir ein Arbeitskollege aus Liverpool, welcher selber Evertonanhänger und Dauerkarteninhaber ist. Mein Platz war etwa zehnte Reihe im Heimblock hinter dem Tor an der Eckfahne. Die tief stehende Sonne störte in der ersten Halbzeit ein wenig beim Blick auf das Spielfeld, aber so bekam ich noch ein wenig Farbe.
Den Gästeblock konnte ich nicht genau einsehen, aber gut 2000 Anhänger Newcastles werden da gewesen sein. Viele von ihnen sangen sich vor dem Anpfiff in den umliegenden Pubs ein, einige wirkten sehr angeschlagen. Auch im Stadion war der Gästemob durchweg zu vernehmen. Everton war bemüht, sich für das Ausscheiden aus dem internationalen Wettbewerb zu rehabilitieren. Dies schien zu gelingen. In den ersten 45 Minuten bestimmte man das Geschehen auf dem Grün und ging mit zwei Toren (das 1zu0 durch einen Elfmeter) in Führung. Den Vorsprung konnten sie allerdings nicht mit in die Kabine nehmen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte fiel noch der Anschluss für die Gäste. In Halbzeit zwei durfte ich mich dann des Öfteren sportlich betätigen. Aufstehen hieß es bei jedem Angriff der Hausherren, welche nun auf ‚mein’ Tor spielten. Aber zuvor sorgte Newcastle noch mit dem ersten Angriff nach Wiederanpfiff für den Ausgleich. (Der Trainer Newcastles war übrigens beim Anschlusstreffer auf dem Weg von der Tribüne in die Kabine. Den zweiten Treffer seiner Elf bekam er ebenfalls nicht zu sehen, da er sich zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Weg zurück auf die Tribüne befand.) Everton war jetzt ein wenig geschockt und tat sich schwerer als noch in Halbzeit eins gegen die gut stehenden und gefährlich konternden Gäste. Die Torchancen auf beiden Seiten brachten keinen weiteren Treffer ein und somit konnten die Gästeanhänger ihren Auswärtspunkt feiern. Von den Tribünen dagegen gab es nach dem Spielschluss Pfiffe und Buhrufe. Crewe Alexandra FC - Northampton Town FC 1:3 (04.10.08)Wieder stand für mich ein Spiel der „Coca-Cola League One“ auf dem Plan. Dazu fuhr ich mit dem Bus ins eineinhalb Stunden entfernte Crewe. Der Crewe Alexandra Football Club empfing am Samstagnachmittag Northampton Town. Glücklicherweise befindet sich das Stadion direkt neben dem Bahnhof, an dem ich 20 Minuten vor Anpfiff ankommen sollte.
Für 19 Pfund kaufte ich mir eine Karte für den Heimblock hinter dem Tor. Die große Haupttribüne (etwa 6000 Zuschauer fassend) war nicht gut gefüllt. Viel Platz war auch noch auf den anderen kleineren Tribünen. Ich schätze mal 3500 Zuschauer waren anwesend. Von denen die etwa 500 Gäste auf der Gegengeraden untergebracht waren. Die Stimmung im Stadion war dann eher familiär. Nur selten waren Anfeuerungen zu vernehmen. Auch der Gästeblock konnte selten durch Sangeseinlagen glänzen. Die Hausherren versuchten zwar von Anfang an das Heft in die Hand zu nehmen, aber die einfachsten Dinge wollten nicht gelingen. Etliche Fehlpässe, eine wirklich unterirdische Schiedsrichterleistung und das schlechte Wetter sorgten für einen eher unangenehmen Stadionbesuch. Daran konnten auch der 0zu1 Halbzeitstand, der zwischenzeitliche Ausgleich und die anderen beiden Treffer (darunter ein Elfmeter) für die Gäste nicht viel ändern. Diese konnten dann völlig verdient die drei Punkte mit nach hause nehmen und ich machte mich auf den Weg zurück ins verregnete Liverpool. Tranmere FC - Colchester United FC 3:4 (26.09.08)An meinem zweiten Wochenende stand ein Ausflug nach Tranmere auf dem Plan: Flutlichtspiel mit Anpfiff um 19.45Uhr an einem Freitag. In der „Coca-Cola League 1“ trafen die Tranmere Rovers auf Colchester United. Tranmere liegt in Birkenhead welches von Liverpools Innenstadt in etwa 20 Minuten sehr gut mit der Bahn zu erreichen ist. Der Weg zum Stadion ist dann ein wenig zu lang um ihn zu laufen. Glücklicherweise machte ich schon in der Bahn Bekanntschaft mit zwei gutgelaunten und trinkfesten Colchester Supportern sowie einem Stoke Fan. Diese kannten sich ein wenig aus und wir steuerten erst einmal zwei Pubs an, ehe wir uns mit dem Taxi auf den Weg machten. Der Taxifahrer warnte uns dann noch davor, nach dem Spiel eine Lokalität zu betreten, an der wir vorbeifuhren. Wie nett von ihm. Im Pub vor dem Stadion waren dann ebenso dunkle Gestalten anwesend, aber keinerlei Regung, als wir diesen betraten (einer meiner Begleiter war mit seinem Trikot als Gästeanhänger zu erkennen). Also alles halb so wild. Wir tranken unser Bier und betraten danach für 17 Pfund (leider ohne eine Eintrittskarte zu erhalten) die Gästetribüne. Das Stadion ist durch seine vier unterschiedlich hohen Tribünen etwas komisch anzusehen, aber schmuck.
Meine Begleiter aus Colchester erklärten mir dann kurz vor Anpfiff noch, dass ein neuer Trainer installiert wurde und dieses einige Umstellungen zur Folge habe. Das sollte sich bezahlt machen. Colchester begann mit schnellem Passspiel und überrannte die verunsichert wirkenden Hausherren förmlich. Früh stand es 1zu0 für die Gäste. Tranmere glich zwar noch einmal aus, Colchester behielt seine Spielweise aber bei und sorgte durch schöne Spielzüge und ebenso schön anzusehende Tore für einen verdienten 1zu3 Halbzeitstand. Im Gästeblock waren alle etwa 200 Anwesenden zufrieden. In der Pause erfuhr ich dann von dem Stoke Fan, dass er seit 25 Jahren kein Spiel seiner Elf verpasst hat. Es folgte eine nette Unterhaltung über das englische und das deutsche Fandasein, infolge derer wir den Wiederanpfiff und das 4zu1 für die Gäste verpassten. Von da an galt unsere Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen auf dem Rasen. Da geschah auch noch einiges und es wurde noch mal spannend. Tranmere kämpfte sich zurück in das Spiel und kam über das 2zu4 kurz vor Ende der 90 Minuten sogar noch zum Anschlusstreffer. Jetzt noch ein zwei Minuten zittern und die drei Punkte können mitgenommen werden dachten alle auf der Gästetribüne. Auf den anderen Tribünen wurde es noch einmal laut, ein wenig Hoffnung keimte auf. Ganze zehn Minuten ließ der Unparteiische dann auch nachspielen, ehe um mich herum die Arme hochgerissen werden konnten. Ein super Spiel! Wieder in Liverpool angekommen verabschiedete ich mich von den Dreien und bedankte mich für einen gelungenen Freitagabend. Chester City FC - Shrewsbury Town FC 1:1 (21.09.08)Ein Spiel der „Coca-Cola League Two“ stand für diesen Sonntag auf dem Plan. Dafür führte mich der Weg von Liverpool ins etwa eine dreiviertel Stunde mit der Bahn entfernte Chester. Der heimische Chester City Football Club empfing bei bestem Fußballwetter (ähnlich wie schon den Tag zuvor) um 12Uhr zum Derby den Shrewsbury Town Football Club.
Die goldberger Reisegruppe zog das Beatlesmuseum diesem Spiel vor. Also musste ich mir andere Reisebegleitung suchen. Auf dem Weg lernte ich einen Vater mit seinem etwa 12 Jahre alten Sohn kennen. Sehr nette Leute. Diese erzählten, dass sie am Morgen den Videotext nach einem passenden Spiel durchforstet hatten und so auf Chester gestoßen sind. Beide hielten Liverpool die Daumen. Auf die Frage, welches Team ich denn in Deutschland unterstützen würde, antwortete ich: Meine Heimatstadt Schwerin, mein Verein Dynamo Schwerin (welchen sie wiedererwartend nicht kannten), 7te Liga. Daraufhin erntete ich Kopfschütteln und ein: „You must be very proud.“ Yes, I am! Für 15 Pfund erhielt ich Eintritt in das kleine Stadion, welches hinter einem der Tore sogar eine Stehtribüne besitzt. Es war mit etwa 2500 Zuschauern knapp zu einem Drittel gefüllt. Davon waren die Hälfte Anhänger der Gäste. Diese legten auf dem Feld dann ein ordentliches Tempo vor, sodass es den Gastgebern schwer fiel ins Spiel zu kommen. Folgerichtig ging Shrewsbury nach etwa 20 Minuten (durch einen Elfmeter) mit 1zu0 in Front. Erst danach wachte Chester, immer wieder von der Haupttribüne durch ein langgezogenes „Come on City!“ angepeitscht, auf und übernahm die Kontrolle auf dem Rasen. Kurz vor der Halbzeit gelang der verdiente und umjubelte Ausgleich. Das Spiel war nicht zuletzt durch die Schiedsrichterleistung sehr gut anzusehen. In einem sehr kampfbetonten und äußerst ruppig geführten, aber dennoch zu jeder Zeit fairen Match, ließ der Mann an der Pfeife viel durchgehen. Unterbrechungen wegen Foulspiel waren selten. Somit war die zweite Halbzeit, trotzdem keine weiteren Tore fielen, sehr nett anzusehen. Es blieb beim gerechten Unentschieden. Auch beide Fangruppen zeigten ein wenig, dass es sich um ein Derby handelte. Zwar gab es wenig an Gesängen zu hören, dafür bepöbelten beide Seiten ununterbrochen abwechselnd die gegnerischen Spieler und den gegnerischen Block. Nach dem Spiel allerdings blieb alles ruhig. Die Staatsmacht machte Aufnahmen vom Gästeausgang und ließ die Busse Richtung Bahnhof solange warten, bis kein Einheimischer mehr zu sehen war. Keinerlei aggressive Stimmung mehr. Ich verabschiedete mich von meinen Begleitern und machte mich mit dem Gästeanhang auf den Weg zum Bahnhof und von da zurück nach Liverpool. Alles in Allem ein gelungner Ausflug. Liverpool FC - Stoke City FC 0:0 (20.09.08)Drei Wochen, inklusive drei Wochenenden verbrachte ich in Liverpool. Diese nutzte ich dann auch, um mir Fußball im selbsternannten Mutterland dieses Sportes anzusehen. Hier ein paar wenige Worte zum ersten Spiel: Am ersten Wochenende stand sogleich ein Besuch an der Anfield Road auf dem Plan. Wie der Zufall es wollte machte sich extra zu diesem Premier League Spiel gegen den Aufsteiger Stoke City auch eine kleine Reisegruppe aus Goldberg auf den Weg. Am Vorabend trafen wir uns in der Innenstadt und steuerten sogleich den ersten Pub an. Nachdem dann deren Gepäck im Hotelzimmer verstaut, für ausreichend Lager gesorgt und englisches Frühstück für den nächsten Morgen geordert wurde, testeten wir ein zwei weitere Lokalitäten nahe der Lime Street. Ich dann natürlich am nächsten Morgen verschlafen, um rechtzeitig auf Arbeit zu erscheinen. Egal! Meine Erkenntnis: Guinness macht die Kacke schwarz. Am Stadion war ich dann aber pünktlich und es gelang mir sogar, am Ticketschalter regulär Karten für das Match zu erwerben. 37 Pfund. Es war bestes Fußballwetter mit Sonnenschein und an die 20 Grad. Mein Platz war auf einer der Geraden etwa in Höhe der Mittellinie. Besser geht’s nicht. Die Reisegruppe hatte sich schon Vorfeld darum gekümmert gehabt und traf dementsprechend später ein. Ich hatte noch genügend Zeit, um mich rund um das Stadion umzusehen. Die Ankunft beider Mannschaftsbusse sorgte für große Aufregung und die ankommenden Spieler wurden frenetisch begrüßt. Schon hier fiel aber auf, dass viele Fußballtouristen dem heutigen Spiel beiwohnten. Dieses machte sich dann auch anhand der Stimmung während der gesamten 90 Minuten bemerkbar. Sehr enttäuschend, wie ich fand. Einzig das „You´ll never walk alone…“ vor Anpfiff, sorgte für Gänsehaut. Aber alleine dafür hatte es sich schon gelohnt! Die schätzungsweise 4000 aus Stoke angereisten Supporter legten dagegen einen sehr guten Auftritt hin, und waren durchaus zufrieden, einen Punkt bei den Roten entführen zu können. Nicht eine vernünftige Chance erarbeitete sich die Gastmannschaft auf dem Spielfeld, stand hinten aber hervorragend und hatte bei den wenigen großen Tormöglichkeiten durch die Torreses und Gerrards für Liverpool das nötige Glück auf ihrer Seite, sowie einen stark aufgelegten Torhüter. Ebenso Glück hatten sie in der ersten Halbzeit, als der Schiedsrichter ohne ersichtlichen Grund und somit zum Erstaunen aller einen klaren Treffer für Liverpool aberkannte (Abseits war es nicht?!). Ein durchaus spannendes Spiel, ein wichtiger Punkt im Hinblick auf den Klassenerhalt für Stoke (wobei mir ein Stoke Fan versicherte, dass nicht wirklich jemand daran glaubt) und bei den hohen Erwartungen an die Elf aus Liverpool, zwei verlorene Punkte für selbige. [ Letzte Seite ] [ Seite 7 von 8 ] [ Nächste Seite ] |
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