Fußnoten zur Fußballgeschichte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wallpaper Hertha Breslau
{ 11:58, 19-Aug-2007 }
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Darauf hat die Welt gewartet. Hier ist es: Das erste Wallpaper des SC Hertha 1915 Breslau (http://www.die-fans.de/uploads/o/Ostfussball/558.jpg) 0:11 im Viertelfinale 1904
{ 15:08, 29-Jul-2007 }
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In der Wikipedia habe ich folgenden Eintrag zum Viertelfinalisten der Deutschen Meisterschaft des DFB von 1904 vorgenommen, deren Inhalt im Wesentlichen auf den handschriftlichen Erinnerungen von Otto Hirseland basiert, die dieser in den 1950er-Jahren in Magdeburg verfasst hat. Dies handschriftliche Erinnerung beinhaltet überdies das älteste Foto, das eine Spielszene in Hannover zeigt. Darauf ist der Verfasser als Schiedsrichter einer Partie von Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig in der Hannoverschen Radrennbahn zu erkennen. Diese Foto ist bis heute jedoch unveröffentlicht. Am 31. Januar 1898 heftete Paul Boelcke, Vetter des späteren Kriegsfliegers Oswald Boelcke, an der Hannoverschen Universität einen Anschlag an das Schwarze Brett, in dem er sportbegeisterte Studenten zur Pflege des Fußballspieles suchte. Der Aufruf führte am 10. Februar zur Gründung des Akademischen Fußall-Clubs (AFC) Hannover in Gestalt einer Studentenverbindung. Dieser Klub betrachtete sich als Neugründung des 1898 suspendierten und am 15. Januar 1886 gegründeten Vereins Akademischer Radfahrer. Die ersten Fußballpiele des AFC, der als erster Hannoverscher Fußballklub mit dem runden Leder und nicht mit dem Rugbyei spielte, fanden auf dem Waterlooplatz oder in der Steintormasch statt - später wurde auch auf der Radrennbahn gespielt. Bei der Gründung des Verbands Hannoverscher Ballspielvereine (VHBV) 1903 wurde der erste Vorsitzende des Klubs Otto Hirseland auch Verbandsvorsitzender. Die erstmals ausgespielte Hannoversche Meisterschaft 1904 gewann der seit 1. Oktober 1898 Akademischer Ballspiel- und Ruderverein (ARBV) genannte Ex-AFC, der sich im vereinsinternen Streite seiner jüdischen Mitglieder entledigt hatte. Im Saisonverlauf hatte der ARBV Hannover 96 mit 6:1 geschlagen, was gleichzeitig die Teilnahme an der zum zweiten Male ausgerichteten Meisterschaft des DFB bedeutete. Im Viertelfinale gingen dabei neun Hannoveraner mit 0:11 beim Hamburger SV-Vorläufer Germania unter, weil einige Aktive in der Nacht zuvor bei einer studentischen Kneipentour versackt waren. Für den ARBV, dem sich die Mitglieder des Rugby-Vereins Eintracht angeschlossen hatten, bedeutete diese Pleite den ersten und einzigen Höhepunkt ihrer Fußballgeschichte. Im Folgejahr sicherte sich Hannover 96 die Meisterschaft in der Stadtliga, aus der sich der ARBV zurückgezogen hatte. Wie dem Vereinsnamen zu entnehmen ist, hatten die Mitglieder am standesgemäßeren Rudern Gefallen gefunden - vermutlich 1906 gab man das Fußballspiel endgültig auf, wobei sich der Klub seit dem 6. März 1906 nur noch Akademischer Ruderverein (ARV) nannte. Am 16. Juli 1927 erfolgte die Umbenennung in Akademische Ruderverbindung Angaria. Am 24. Februar 1936 erfolgte nach dem Verbot die Gründung der noch heute bestehenden Rudergemeinschaft Angaria Hannover, deren Grün im grün-weiß-roten Vereinswappen auf den Fußballrasen zurückzuführen ist.
Wappenverwirrung perfekt
{ 23:02, 15-Jul-2007 }
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Der Hannoversche SV von 1896 experimentiert seit Jahren mit verschiedenen Wappenvariationen und schafft dabei wie kein zweiter deutscher Klub Verwirrung. So ist der Verein der meines Wissens einzige, der bei den FIFA-Spielen von EA-Sports wie auch in der Sportschau ständig mit falschen Wappen unterlegt wird. Nachdem ein neuer Kopfbogen letzte Woche in einem Dauerkartenanschreiben zunächst an VIP ohne jede Hintergrunderklärung ein schon wieder neues Logo zierte (oder wurde hier nur ein Testballon gestartet?), konnte man dieses Wappen beim NFV-Sparkassen-Supercup am 14. Juli nun erstmals auch auf der Anzeigetafel im Niedersachsenstadion bewundern und nun langsam davon ausgehen, dass dies offiziel sein soll (Nachtrag: Diese Vermutung ist einige Tage später bestätigt worden). Die "Kommunikation" dessen ist wie so häufig jedoch wieder gescheitert. Hannover 96 hat keinen Pressesprecher und pflegt sein völlig uneinheitliches Auftreten außerhalb eigener Publikationen, in denen man zuletzt mit der so genannten "Wort-Bild-Marke" ein von den Fans nicht akzeptiertes Erkennungszeichen schuf, das nun klammheimlich verbannt wird - kein Wunder, wurde doch schon der Begriff "Wort-Bild-Marke" im unabhängigen Internetforum www.das-fanmagazin.de zum "Unwort des Jahres" gekürt. Hatte der Verein in der Anfangszeit der Bundesliga noch die schlichte schwarz-weiß-grüne Fahne als offizielles Wappen, so wurde Mitte der 60-er Jahre die zuvor mitunter in Variationen auf dem Trikot gezeigte Gründungsjahrzahl in Schwarz auf weißem Grund mit grüner Umrandung zum regulären Wappen. Farbliche Variationen ließen dieser scheinbar von Kinderhand mit Zirkel und Lineal kreeirten Form bereits ein uneinheitliches Erscheinungsbild zur Folge haben. Ein hässliches Tannengrün brachte später keinen Fortschritt, während die kräftigeren Ziffern zu gefallen wussten. Allerdings schossen diese nun mit merkwürdigen Spitzen aus dem inneren Kreis. Da der grüne Rand das Zentrum zudem geradezu erschlug, lag die Idee nahe, das Grün ins Innere zu verlagern. Dass ein Schwarz und ein Dunkelgrün dabei nicht sonderlich harmonieren wurde schnell offenbar. Daher wohl die Idee einen reliefähnlichen Eindruck zu schaffen... ...oder durch einen weißen Rand die Konturen sichtbar zu machen. Im Trend der Zeit wurde es dann auch mal mit Quitschgrün... ... sowie einem weniger nach Mallorca-Luftmatratze aussehendem Grün versucht. Wieso jedoch ein Grafikstümperer auf die Idee kam, die Ziffern nicht mehr farblich zu schließen bleibt eines der vielen Rätsel in Sachen Hannover 96 und Öffentlichkeitsarbeit, das dieser Tage leider wieder auflebt. Mittlerweile ist der zeitliche Ablauf auch für mich kaum mehr nachvollziehbar. Immerhin ist klar, dass das Tannengrün eine Renaissance erlebte und dabei erfreulicherweise die klaffenden Wunden an den Rändern geheilt wurden. Feste Konturen schlossen nun die Ziffern im Ganzen zusammen. Im Jahrbuch 2004/05 stellte der Verein sein erneut modifiziertes Logo - unterstützt durch affiges Werbedenglisch - wie folgt dar: „Im Rahmen eines mittelfristig geplanten Relaunch-Konzepts konzentriert sich Hannover 96 zukünftig wieder auf das Wesentliche. Das gerade überarbeitete Logo (…) beschränkt sich auf die klassischen, zentralen Elemente - die schwarze 96 mit weißer Outline auf grünem Rund, das außen durch eine weiß-schwarze Outlinie begrenzt wird. Einzig ein Lichtreflex sorgt für eine erhabene Anmutung, allerdings ohne wirkliche grafische Veränderungen vornehmen zu müssen“. Damit hatte der Klub einen m.E. grafisch optimalen Sprung im Sinne des einheitlichen Auftretens gesetzt, in dem Tradition und Moderne eine gefällige Synthese eingingen. Aber zur 96-Tradition gehört wohl mittlerweile auch ein fast zweijähriger Wechsel des Erkennungszeichens. Wie soll da auch der Kicker, EA-Sports, auswärtige oder selbst hannoversche Fußballfans noch mitkommen, wo doch noch heute alle hier dargestellten Variationen durch die Medienlandschaft geistern und mitunter seit Jahren überholt sind? Externe Kommunikation - eine "Baustelle" die dem desolaten "Service" der Geschäftsstelle bzw. des Fanladens fünf Jahre nach dem Bundesligaaufstieg noch immer in nichts nachsteht. Legenden um die Anfänge
{ 22:38, 8-Jul-2007 }
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Häufig ist zu hören, Rugbybundesligist Hannover 78 sei der erste deutsche und somit auch hannoversche Fußballklub gewesen. Das ist nach heutigen Maßstäben nicht ganz richtig, denn der von Georg Leux 1885 gegründete und später dem Blau-Weiß 90 Berlin-Vorläufer Union 92 beigetretene "BFC Frankfurt 1885" (Leux stammte aus Frankfurt) war der erste Verein, der von Anbeginn mit dem runden Leder spielte. Und genau dieses machte Hannover 96 selber auch erst 1901 nach ersten Versuchen im Jahre 1899 zu seinem Hauptspielgerät, während Hannover 78 bis heute ein führender Rugbyverein geblieben ist. Tatsächlich nannten sowohl die 78-er wie auch Hannover 96 das, was sie seinerzeit betrieben, Fußball. Das war damals auch nicht ungewöhnlich. So gibt es heute z.B. noch heute den 1899 gegründeten FC Schwalbe Döhren in Hannover, dessen Kürzel FC wie selbstverständlich für Fußballklub steht. Während sich also 78 und 96 im gegenseitigen „Raufduell“ maßen, vollzog sich an der Universität Historisches. Am 31. Januar 1898 heftete Paul Boelcke, Vetter des berühmten späteren Kriegsfliegers Oswald Boelcke, dort einen Anschlag an das „Schwarze Brett“, in dem er sportbegeisterte Studenten zur Pflege des Fußballspieles suchte. Aufgrund des Erfolges des Aufrufes konnte am 10. Februar der „Akademische Fußall-Club“ (AFC) in Gestalt einer Studentenverbindung ins Leben gerufen werden. Eventuell beeinflusst durch die regionale Herkunft der treibenden Gründungsmitglieder des studentischen Klubs, die wohl vornehmlich aus dem Gebiete des heutigen Sachsen-Anhalts kamen, wo die neue Ballspielversion schon Fuß gefasst hatte, wurde nun erstmals in Hannover gegen die runde Lederkugel gekickt; es war die Geburtsstunde des Fußballs heutigen Verständnisses. Hintergrund für den Trend zum „Associationsspiel“, wie man diese Variante im Gegensatz zum Rugby damals noch nannte (der amerikanische Begriff Soccer geht darauf zurück), war im Deutschland der Kaiserzeit unter anderem der Umstand, dass es als weniger englisch galt. So wurde hierzulande daran gefeilt, englische Begriffe aus dem Sport zu verbannen und sie durch Deutsche zu ersetzten. Auch die Vereinsnamen der frühen Zeit sind ein Spiegelbild davon. Arminia, Borussia, Minerva oder Saxonia - aus allen diesen Namen ist der völkische Geist ablesbar. Ein weiteres Beispiel findet sich im ersten lokalen Gegner der Akademiker, der zwei Monate später gegründeten „Hannovera 98“, mit der man auf dem Waterlooplatz oder in der Steint(h)ormasch die Kräfte maß. 1903 wurde nach der Gründung weiterer Vereine der „Verband Hannoverscher Ballspiel-Vereine“ (VHBV) ins Leben gerufen, der sich die Durchführung eines Spielbetriebes zum Ziel setzte und dessen erster Vorsitzender der Akademiker Otto Hirseland wurde. Die erstmals ausgespielte Hannoversche Meisterschaft gewann 1904 der mittlerweile „Akademischer Ballspiel- und Ruderverein“ genannte Ex-AFC, der sich im Übrigen bereits im vereinsinternen Streite seiner jüdischen Mitglieder entledigt hatte. Im Saisonverlauf hatten die Akademiker sogar Hannover 96 mit 6:1 geschlagen, was gleichzeitig die Teilnahme an der zum zweiten Male ausgerichteten Meisterschaft des DFB bedeutete. Im Viertelfinale gingen dabei neun(!) Hannoveraner mit 0:11 beim Hamburger SV-Vorläufer Germania unter. Am Tage des Spieles erschienen die Kicker nicht vollzählig am Bahnhof, da einige die Nacht zuvor zum Tage gemacht hatten und bei einer studentischen Kneipentour versackt waren! Für die Akademiker bedeutete die Meisterschaftspleite den ersten und einzigen Höhepunkt der Geschichte. Schon im Folgejahr sicherte sich 96 die Meisterschaft in der Stadtliga, aus der sich die Akademiker zurückgezogen hatten. Wie dem Vereinsnamen zu entnehmen ist, hatten diese am standesgemäßeren Rudersport Gefallen gefunden - 1906 gab man die damals spöttisch so bezeichnete „Fußlümmelei“ endgültig auf und wurde zum reinen Ruderklub, der heutigen Rudergemeinschaft Angaria - und dabei ist man doch Hannovers erster Fußballklub heutigen Verständnisses gewesen! Der VHBV übrigens ging bereits 1905 mit den Verbänden von Hamburg/Altona, Kiel, Unterweser (Bremen) und des Herzogtums Braunschweig im Norddeutschen Gesamtverband auf, womit die hannoverschen Stadtmeister im weiteren nicht mehr direkt für die Deutsche Meisterschaft zugelassen waren, sondern sich erst auf Norddeutscher Ebene durchsetzten mussten. Was jedoch den Stolz Pionier zu sein betrifft, haben dennoch sowohl die 78er und 96er recht: Der Deutsche Fußball-Verein 1878 etablierte den Rasensport in der Stadt, was die spätere Entwicklung erst möglich machte, und die Roten sind indirekt der älteste noch bestehende Fußballklub Hannovers.
Durch die 1913 erfolgte Fusion des Hannoverschen „FC“ von 1896 und der bereits länger Fußball modernen Verständnisses spielenden „Hannovera 98“ zum heutigen „HSV“ von 1896 kann man einen kontinuierlichen Spielbetrieb mit runder Lederkugel bei den Roten bis auf das Jahr 1898 zurückverfolgen. Die Akademiker hingegen bleiben eine Fußnote aus der wilden Pionierzeit, in der auf Exerzierplätzen vor Spielbeginn die Tore aufgebaut wurden, deren Latten quergespannte Leinen bildeten. EM 2012 in Breslau
{ 22:42, 17-May-2007 }
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Als der europäische Fußballverband UEFA Mitte April den Zuschlag für die Ausrichtung der Europameisterschaft im Jahre 2012 gemeinschaftlich nach Polen und in die Ukraine vergab, war auch der Jubel in Schlesiens Hauptstadt Breslau groß. Denn sicher ist, dass in Breslau drei Vorrundenspiele stattfinden werden. In der 47-jährigen Geschichte der Fußballeuropameisterschaft hat bislang nie ein Staat des ehemaligen Warschauer Pakts eine Endrunde ausrichten dürfen. Auch im „wiedervereinten“ Europa dauerte es 17 Jahre bis die vom großen Geld verwöhnten Fußballfunktionäre das Wagnis eingingen, den Sicherheitskräften und der Infrastruktur im „Osten“ ein solches Großereignis anzuvertrauen. Da die Ukraine das zweitgrößte Land Europas ist, kommen in fünf Jahren alleine schon hier auf die Fans weite Wege zu. Neben den vier dortigen WM-Stadien wird Polen vier weitere Arenen stellen. Angesichts der maroden Stadien war also klar, dass die EM einen Bauboom bedingt. Denn bislang hätte allenfalls das Schlesische Stadion in Königshütte, Polens bisheriges Nationalstadion, den Erwartungen ansatzweise genügen können. Doch eine EM weckt große Ziele. Neben Königshütte und Krakau, wo derzeit ohnehin das Wisla-Stadion renoviert wird, zeigten sich Posen, Warschau, Danzig und Breslau ambitioniert. Und für polnische Traditionen überraschend, zog Krakau mit seiner bestehenden touristischen Infrastruktur den Kürzeren. Polens EM findet mit Ausnahme der Hauptstadt Warschau nun in den drei piastisch-preußischen Städten Danzig, Posen und Breslau statt. Krakau und Königshütte wären nur Austragungsorte geworden, wenn die UEFA das Teilnehmerfeld von 16 auf 24 Mannschaften wie bei einer WM erweitert hätte, doch diese Option ist mittlerweile verworfen worden. Leerbeutel oder Klein Masselwitz? In den Bewerbungsunterlagen für die Ausrichtung der EM war für Breslau zunächst von der Renovierung des „Olympiastadions“, der einstigen Schlesierkampfbahn im Sportpark Leerbeutel die Rede. Der heutige Name Olympiastadion verweist übrigens darauf, dass Architekt Richard Konwiarz bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles für den Entwurf die „Olympische Silbermedaille für Architektur“ (solche wurden damals tatsächlich vergeben) erhielt.
Planungsidee für das "Olympiastadion" bzw. die "Schlesierkampfbahn" Diese 40.000-Mann-Arena fristet jedoch schon lange marode bei Speedwaywettbewerben des ATS Breslau ihr Dasein, während der Fußballzweitligist WKS Slask seit jeher im Sportpark Gräbschen kickt, wo vor dem Krieg die namhafte Breslauer Sport-Vereinigung 02 um Punkte rang. Lediglich in den Goldenen Zeiten des WKS Slask Mitte der 70-er Jahre sah Breslaus größtes Stadion neben Länderspielen bedeutende Fußballspiele im Europapokal, so z.B. das leider mit 2:4 verlorene Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am Nikolaustag 1978. Doch eine Renaissance der von Richard Konwiarz konzipierten Schlesierkampfbahn, die 1938 das Deutsche Turnfest und am 16. Mai 1937 das legendäre 8:0 der deutschen Nationalmannschaft ("Breslau-Elf") über Dänemark erlebte, scheint mittlerweile ungewiss. Auf der Internet-Homepage der Stadt Breslau kann man bereits eine erste Skizze für einen Arenaneubau an der ul. Drzymaly in Breslau-Klein Masselwitz (Maslice Male) für zirka 42.000 Zuschauer bewundern. TVP 3 stellte bereits die Anbindung eines Neubaus in Klein Masselwitz vor
Für einen Neubau sprechen vor allem zwei Faktoren: Zum einen könnte dieser auf einem industriellen Brachgelände in öffentlich-privater Partnerschaft kostengünstig und auch in Perspektive für große Musikveranstaltungen errichtet werden. Daneben könnte das doch weit am westlichen Stadtrand befindliche Gelände gut an das Schnellstraßen- sowie Eisenbahnnetz (Hauptstrecke Breslau-Berlin) angeschlossen werden. Die Verantwortlichen müssen für die solide Planung nun schnelle Beschlüsse herbeiführen. Der sagenhafte Bauboom in Breslau wird Europa zeigen, dass die Stadt mit Krakau keinen Vergleich scheuen braucht bzw. vielleicht sogar in Sachen renovierter historischer Bausubstanz und urbanem Charakter attraktiver ist. Angesichts einer neuen Arena wird über kurz oder lang sicher auch der Erstligafußball wieder in Breslau Einzug halten. Als „Abfallprodukt“ der Planungen sind bereits jetzt Mittel für den Ausbau des Sportparks Gräbschen gesichert. Denn hier könnte vielleicht wegen des nahen Spielortes auch ein Land ein WM-Quartier beziehen. Und wenn der WKS Slask Breslau wieder an höheren Aufgaben schnuppert, wird vielleicht auch ein dauerhafter Umzug des Vereins in die neue Arena mit all ihren Vermarktungsmöglichkeiten anstehen. Bevor wir aber den WKS Slask Breslau in der Champions League sehen, könnte vielleicht die deutsche Nationalmannschaft mit der Unterstützung ihrer Fans fast ein „Heimspiel“ in Breslau feiern. Ob wir aber nach 1937 eine neue „Breslau-Elf“ erleben werden, hängt natürlich vom Los ab. Heute steht lediglich fest, dass Breslau, Posen und Danzig je drei Vorrundenspiele sehen werden. Das Eröffnungsspiel, zwei Vorrundenbegegnungen sowie ein Viertel- und ein Halbfinale finden in Warschau statt, alle übrigen Spiele sind Stadien in der Ukraine vorbehalten (Dieser Beitrag erscheint in Kürze leicht geändert in der Zeitschrift "Schlesien heute" www.schlesien-heute.de) Playmobilfußball
{ 09:36, 17-May-2007 }
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Schon Helge Schneider bekannte in einem seiner Programme, auf dem Weg zum Südpol mit Reinhold Messner nicht ohne Playmobil-Ritterburg ausgekommen zu sein. Was hätten wir Mitte der 70-er Jahre nicht alles für Playmobils neusten Coup - das Fußballfeld - gegeben, statt immer nur auf Bauerbeiter, Cowboys oder notfalls sportlich auf die Play Big-Skiläufer zu setzen? Egal, wird das Ding eben mit 30 Jahren Verspätung nach der Weltmeisterschaft angeschafft. Farblich kommen die Plastikmännchen im Rot-Weiß-Essen-gegen-Waldhof-Mannheim-Design daher (zumindest vom Trikot vorne betrachtet), obwohl der Kenner eher mit einem Lizenzprodukt der SpVgg Greuther Fürth gerechnet hätte. Trotz fehlender FIFA-Lizenz sind auch Spieler in den Trikotfarben Deutschlands, Brasiliens, der Schweiz, Österreichs oder Belgiens etc. erhältlich. Der Modus ist arg beim bewährten Tipp-Kick abgekupfert, wobei nicht die Farbe des Balls über den Besitz des Spielgerätes entscheidet, sondern dessen Position auf der beim Mähen erzeugten Färbung des Grüns. Weil die Beine der Akteure frei schwingen und die Zielgenauigkeit somit passend zum Leistungsvermögen des Gastgeberlandes der von Uli Hoeneß 1976 entspricht, wird mancher Ball übereifrig in den Himmel gesemmelt. Das gibt natürlich Abzüge in der B-Note. Ernst Willimowski
{ 20:19, 27-Jan-2007 }
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Oberschlesien hat vor dem Krieg viele große Fußballer hervorgebracht. Reinhard Schaletzki und Ernst Plener von Vorwärts-Rasensport Gleiwitz oder auch Richard Malik von Beuthen 09. Einer jedoch überragt sie alle - Ernst Willimowski. Bis heute rangiert „Ezi“, wie er überall genannt wurde, auf dem 12. Platz der ewigen Torschützenliste der ersten polnischen Liga.
Am 23. Juni 1916 erblickte Ernst Willimowski in Kattowitz das Licht der Welt. Sein Vater kam aus dem Krieg nicht mehr heim, so dass seine Mutter Pauline Florentine, die später der größte Fan ihres Sohnes wurde, den jungen Ernst alleine aufziehen musste. In der Kattowitzer Emmastraße (Francuska) machte er seine ersten sportlichen Gehversuche. Bereits mit sechs Jahren trat er, kurz nachdem die Stadt an Polen gefallen war, 1922 dem 1.FC Kattowitz bei, der wegen der neuen Herren seinen alten deutschen Namen „Preußen 05“ hatte ablegen müssen. Auch aus Ernst hatten die neuen Umstände Ernest werden lassen. Beim in Muchowietz ansässigen 1.FC diente sich Ezi hoch, und 16jährig erreichte ihn sogar die Berufung in die Stadtauswahl. Seinen Heimatverein, dem auch aufgrund zahlreicher Benachteiligungen mittlerweile der Boden für eine gedeihliche sportliche Entwicklung entzogen war, verließ Ezi 17-jährig. Für eine Ablösensumme von 1.000 Zloty und den Erlös aus den Ablösespielen wechselte Ernst zu Ruch Bismarckhütte/Wielkie Hajduki (heute Ruch Königshütte/Chorzow), der das Erbe des Bismarckhütter BC angetreten hatte. 12.000 Interessierte wohnten seinerzeit im Schnitt den Ligaheimspielen von Ruch bei. Doch nicht nur auf dem grünen Rasen feierte Ezi Erfolge. Bei Pogon Kattowitz stand er im Handballteam; zudem spielte er im Winter für den gleichen Verein in der Ersten Eishockeyliga Polens. Auch auf den Kufen brachte es der Ausnahmeathlet bis in die Ostoberschlesienauswahl. 1934 wurde Ezi mit 17 Jahren erstmalig in die polnische Fußballauswahl berufen, die in Dänemark gastierte. Doch schon bald wurde der Ostoberschlesier auch in Deutschland bekannt, als das polnische Erfolgsteam Ruch eine Reihe von Freundschaftsspielen im Reich austrug. So konnte man Bayern München mit 1:0 an der Isar besiegen. Eine Teilnahme am Olympischen Fußballturnier 1936 in Berlin blieb Ezi aus gesundheitlichen Gründen jedoch verwehrt. Obwohl längst ein Star, regierte damals noch der Amateurgedanke. Rückblickend erinnerte sich Willimowski, der bis heute in polnischen Analen als Ernest Wilimowski geführt wird, Anfang der 90er Jahre: „Wir bekamen damals kein Geld für unser Spiel. Sieg- oder Torprämien kannte man noch nicht. Wir erhielten lediglich einen arbeitsfreien Tag und nach dem Spiel ein Essen. Dafür herrschte eine großartige Kameradschaft, wobei beim gemütlichen Beisammensein auch deutsche Lieder gesungen wurden. Wir Ostoberschlesier unterhielten uns deutsch“. Nach heutigen Maßstäben wäre aus Willimowski ein Sportmillionär geworden, denn Stürmer wie Willimowski werden insbesondere am Torerfolg gemessen. Und in dieser Hinsicht stellte Ezi denkwürdige Rekorde auf. Beim Ligaspielerfolg von 13:0 über Podgorze Krakau traf er allein sieben Mal, und in 25 Länderspieleinsätzen für Polen erzielte er die gleiche Anzahl an Treffern. Zur Legende hat ihn spätestens die Fußballweltmeisterschaft 1938 in Frankreich gemacht. Nachdem Brasilien im Achtelfinale bereits 4:0 gegen Polen in Führung lag, kippte Willimowski das Spiel im Alleingang. Noch vor dem Pausentee konnte Ezi durch einen Doppelschlag in der 40. und 43. Minute den Rot-Weißen neue Hoffnung verschaffen, um im zweiten Durchgang erneut nachzulegen. Willimowskis Anschlusstreffer folgte sein vierter Torerfolg in der letzten Spielminute. Nach hartem Kampf gewann Brasilien letztlich jedoch mit 6:5 nach Verlängerung. 1938 war Mittelstürmer Willimowski, der gerne auch mal auf halblinks auswich, bei der 1:4 Niederlage Polens gegen Deutschland zur Stadioneinweihung in Chemnitz vor 60.000 Zuschauern dabei - für den stets listig und konzentriert und nie als „Brecher“ agierenden Willimowski eine denkwürdige Erfahrung, bedenkt man seine eigene Herkunft und den Umstand, dass die Gäste aus Polen kurz vor dem Krieg als „Freunde“ von der politischen und sportlichen Prominenz des Reiches empfangen wurden. Als im Jahr darauf der Krieg ausbrach kehrte Ostoberschlesien zwar ans Reich zurück, statt den Bismarckhüttern, die 1938 noch polnischer Meister wurden und die nun als BSV 99 antraten, wurden zunächst jedoch nur Lokalrivale Germania Königshütte (früher AKS, davor VfR), TuS Schwientochlowitz (zuvor Naprzod) und aus politischen Gründen der einst benachteiligte 1.FC Kattowitz in die Gauliga Schlesien aufgenommen. Die Bismarckhütter fanden erst 1941 Zugang zu dieser Spielklasse. Auf Vermittlung des Sachsen Erwin Helmchen heuerte Willimowski 1940 beim Chemnitzer Polizei SV (heute Chemnitzer FC) an, wo er in den ersten sieben Spielen 35 Tore erzielte; 1942 wechselte er jedoch zum TSV München 1860. Mit den „Löwen“ sollte der Ausnahmeathlet seinen einzigen deutschen Titel erringen. Im Berliner Endspiel um den „Tschammer-Pokal“, dem nach dem „Reichsportführer“ benannten Vorläufer des DFB-Pokals, ebnete Ezi durch sein 1:0-Torerfolg vor 80.000 Kibitzen den Weg zum 2:0-Titelgewinn über Schalke 04. Im Achtelfinale hatten die 60er übrigens mit 15:1 die SS-Sportgemeinschaft Straßburg im Elsass vom Felde gefegt - sieben oder zehn Tore, je nach Quellenlage, gehen auch hierbei auf Willimowskis Konto, der abergläubisch immer ein Medaillon trug. In die Chemnitzer und Münchener Jahre fallen auch Willimowskis acht Berufungen in die deutsche Auswahl, bei der die Gegner mit Ausnahme der Schweiz befreundete Länder oder Satellitenstaaten waren. Beim 6:0-Gewinn über Finnland in Helsinki erzielte Ezi die Hälfte der Tore, beim 5:3 über die Schweiz in Bern sogar deren vier, darunter einen Hattrick. Ausgerechnet beim 7:0-Kantersieg über Rumänien in Beuthen konnte sich Ernst nur einmal in die Torjägerliste eintragen. Der ganz große Ruhm im schwarz-weißen Dress blieb dem Oberschlesier nicht nur dadurch verwehrt, dass die deutsche Auswahl von 1943 bis 1950 durch die politischen Umstände bedingt nicht antrat. Trainer Sepp Herberger hatte gerade auf der halblinken Position mit Franz „Bimbo“ Binder (Rapid Wien) und dem späteren Bundestrainer Helmut Schön (Dresdner SC) hochkarätige Alternativen. Zudem musste Herberger den smarten Ezi nicht selten ermahnen: „Vor dem Spiel keine Liebe, kein Alkohol“, wie Karl-Hein Haarke und Georg Kachel in ihrer Willimowski-Biographie zu berichten wissen. Immerhin konnte Willimowski zum legendären Ruf der Soldatenmannschaft „Rote Jäger“ beitragen, die als nahezu „unbezwingbare Augenweide“ gegen die damaligen Elitemannschaften antrat. Nach dem Krieg knüpfe Ezi erneut Kontakt mit Chemnitz. Da dort die alten Vereine nicht wiedergegründet werden durften, trat er nun für die SG Chemnitz-West an. In einer Zeit der sogenannten „Kartoffelspiele“, in denen ein Sack Kartoffeln Anreiz zum Tingeln über die Dörfer war, fand Ernst zunächst keine sportliche Heimat. Über Rapid Kassel, die SpVgg Saxonia 07 Hameln, den TSV Detmold und den BC Augsburg führte ihn sein Weg zum Süd-Oberligisten Offenburger FV, wo Gönner dem gelernten Verwaltungsangestellten eine Halbtagstätigkeit in der Stadtverwaltung und eine Toto-Lotto-Annahmestelle verschaffen konnten. In Offenburg fand Ezi auch den ruhenden Pol in seinem Leben, seine Ehefrau, die Gastwirtstocher Klara Mehne. Aus der 1951 geschlossenen Ehe entstammen drei Töchter und ein Sohn; bis zuletzt konnte sich Willimowski an fünf Enkeln erfreuen. Nach einer kurzen Station beim FC Singen 04 in Südbaden ließ Ezi seine Erstligakarriere beim heute in der Versenkung verschwundenen VfR Kaiserslautern in der Oberliga Südwest ausklingen. Beim auf dem „Erbsenberg“ ansässigen VfR, einem Nachbarhügel des „Betzenberges“ des 1. FC’, erzielte er 1953 31 der 55 Saisontore, wodurch Ezi den Klassenerhalt im Alleingang sicherte. Bis 1955 war Willimowski damit quasi Hauptgrund für die „Teufelsangst vorm Erbsenberg“. Der Umstand, dass Willimowski im Westen bei Mannschaften im Einsatz war, die heute längst vergessen sind, mag wohl mit ein Grund dafür sein, dass seine Person in der Fußballlegendenbildung Nachkriegsdeutschlands nur eine untergeordnete Rolle einnimmt. Während Fritz Walter vom „Nachbarn“ 1.FC Kaiserslautern Deutschland zum ersten WM-Titel führte und andere Größen des deutschen Fußballs ihre Glanzzeit nicht im Ausland verbracht haben, bleibt Willimowski ein außerhalb Schlesiens an den Rand des Vergessen geratenes Sportass. Fußballfans auf dem Weg nach Kaiserslautern sollten sich jedenfalls die Zeit nehmen, an der windschiefen Holztribüne des VfR auf dem Erbsenberg vorbeizuschauen. Wehmütig und trotzig kündet sie ihm Schatten des übermächtigen Nachbarn vom vergänglichen Ruhm im heute so schnelllebigen Sportgeschäft. Als Spielertrainer beim Kehler FV hing Willimowski seine Schlappen endgültig an den Nagel. Als Trainer betreute er später noch die unterklassigen Vereine SV Gengenbach und TuS Rammersweiler. Hin und wieder zog es Ezi, der bei den Pfaff-Werken in Karlsruhe Arbeit fand, ins Wildparkstadion zu Spielen des KSC. Am 30. August 1997 verstarb Ezi 81jährig. Die Geschichte hat es gewollt, dass der begnadete Ausnahmeathlet in den polnischen Fußballannalen mit mehreren Meistertiteln und Torjägerspitzenpositionen sowie 25 Einsätzen im Nationaldress größere Spuren hinterlassen hat als im deutschen Fußball, wo nur ein Pokalsieg und acht Auswahleinsätze zu Buche schlagen. Willimowski ist Kennern dennoch eine Legende geblieben - hierfür reichten das WM-Achtelfinale 1938 und unglaubliche 1.175 Tore seiner durch schwere Jahre unfreiwillig unterbrochenen Karriere. Zum Vergleich: Auf Uwe Seelers Konto gehen 750 Tore, Alfredo di Stefano erzielte 900 und Ferenc Puskas 1.100 Tore. Lediglich der Brasilianer Pele mit 1350 Toren und „Bimbo“ Binder mit 1.300 Toren konnten den Ball häufiger im Gehäuse versenken! Ob Ezi so viele Tore schoss, weil er an seinem stärkeren linken Fuß eine Zehe mehr als andere Menschen hatte? Tatsache ist, dass ein Individualist wie Willimowski in seiner Zeit noch andere Freiräume auf dem grünen Rasen hatte als dies im schnellen Spielaufbau der heutigen Zeit möglich wäre - Ezi verstand es stets meisterlich, diese Freiräume zu nutzen. Auch heute noch wird "Ezi" von den Ruch-Königshütte-Fans verehrt, die fast 10 Jahre nach seinem Tode in Karlsruhe Blumen und eine Gedenktafel niederlegten - eine weitere stammt vom Verein. Foto von der Homepage: www.ruch-chorzow-ks.de Schlesiens Fußball 1892-1945
{ 12:49, 27-Jan-2007 }
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Während der polnische Fußballverband PZPN 1996 mit dem Buch Pilka Nozna na Ziemi Lwowskiej 1894-1939 sowie der Kattowitzer Verlag GiA innerhalb der Encyklopedia Pilkarska FUJI (kolekcja klubow) 1997 in Form des Bandes 4 „Lwow i Wilno“ Fußballgeschichte der polnischen Ostgebiete veröffentlichte, ist in Deutschland zur Fußballgeschichte einer ehemaligen Ostprovinz lediglich bereits 1970 die von der Traditionsgemeinschaft pommerscher Turn- und Sportvereine herausgegebene Chronik „Pommern am Ball“ erschienen. Bezogen auf Schlesien ist zu bedauern, dass auch aufgrund der fehlenden Literatur die Gründung des ersten schlesischen Fußballklubs im Jahre 1898 bereits völlig in Vergessenheit geraten ist. Am 6. September 1892 war es bereits zu einem ersten öffentlich dargebotenen Fußballspiel in Breslau gekommen, aus der auch eine Spielriege innerhalb des ATV (Alter Turnverein) hervorging. Diese wiederum machte sich am 13.10.1898 als FC Breslau, als erster eigentlicher Fußballklub Schlesiens, selbstständig. Später nannte sich der Verein bis zum Zusammenbruch 1945 VfB und zählte durchaus zu den führenden Vereinen der Stadt, wenn auch nicht zur absoluten Elite. Sein Domizil hatte er in Grüneiche (Dąbie), dort wo heute der I.KS Ślęza um Punkte ringt. Irrtümlicherweise wird häufig angenommen, Fußball sei von Anbeginn ein typischer Arbeitersport gewesen. Um die Jahrhundertwende waren es jedoch noch Schüler höherer Lehranstalten, Studenten bzw. Angehörige des Bildungsbürgertums, die, häufig vermittelt durch britische Kommilitonen, das Spiel kennenlernten. Allerdings kann man zunächst noch keine abschließende Trennung zwischen zwei konkurrierenden Spielformen konstatieren. So galt umgangssprachlich manches als Fußball, was wir heute zweifelsfrei als Rugby identifizieren würden, während das Spiel mit der runden Lederkugel im deutschen Kaiserreich daneben auch als „Association“ bezeichnet wurde – im Amerikanischen wurde hieraus übrigens das Wort „Soccer“ abgeleitet. Während das Rugbyei bereits seit 1878 mit der Gründung des ersten Vereines in Hannover im Kaiserreich Einzug hielt, breitete sich das Spiel mit dem „richtigen“ Fußball seit 1885 von der Reichshauptstadt ausgehend aus. Hintergrund für den Trend hin zum Associationsspiel war im damaligen Deutschland, dass es als weniger englisch galt. So wurde daran gefeilt, englische Begriffe aus dem Sport zu verbannen und sie durch Deutsche zu ersetzten. Trotz des gehobenen gesellschaftlichen Hintergrundes (selbst den Kronprinzen zog es auf den Rasen) wurde der Fußball jedoch als jugendliche Flause, gar als „Fußlümmelei“ naserümpfend betrachtet. Er kann damit zweifelsfrei als jugendliches Aufbegehren innerhalb des Trends zur Leibesertüchtigung betrachtet werden, da er nicht wie das „urdeutsche“ Turnen sein Forum in sauberen Hallen fand, sondern dieses, bis zur Erschöpfung kämpfend in Gottes freier Natur bei Wind und Wetter suchte. Aufgrund der großen Entfernungen und der Dominanz ländlicher Gebiete in den ostelbischen Gebieten, blieb der Fußball länger als anderenorts in Deutschland auf größere Städte beschränkt. Im Südosten entstanden neben Breslau zunächst in der Niederlausitz, und zwar in Forst (heute geteilt in Forst/Zasieki) und Cottbus erste Zentren. Nachdem 1900 mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) ein reichsweiter organisatorischer Zusammenschluß der Vereine begründet werden konnte, drängte dieser die im Südosten entstanden Spielverbände von Breslau (gegründet 1903) und der Niederlausitz (gegründet 1904) zum Zusammenschluß. Am 18. März 1906 vereinigten sich beide Verbände zum Südostdeutschen Fußballverband (SOFV). Für das östliche Pommern, West- und Ostpreußen wurde 1908 der Baltische Rasensport-Verband begründet, womit nun ganz Deutschland in Regionalverbände aufgegliedert war. Nachdem 1903 der VfB Leipzig erster Deutscher Meister des DFB geworden war, entschloß sich der DFB 1909 zur Popularisierung des Spiels im Osten, das Endspiel um die Meisterschaft nach Breslau zu vergeben. Die Ausgangsbedingungen waren hier nicht gut. Zum einen setzte die Entwicklung relativ spät ein und zum anderen behinderten weite Reisewege den Aufbau eines Spielbetriebes. Der beabsichtigte Effekt wurde aber nur teilweise erzielt, besuchten doch nur 1.500 Zuschauer am 30. Mai den 4:2-Erfolg von Phönix Karlsruhe (heute Karlsruher SC) über Viktoria 89 Berlin auf dem Platz des SC Schlesien Breslau in Kleinburg (Borek) [der SC Schlesien fusionierte später mit dem VfR 1897 zu VfR Schlesien 1897]. Das weitere Schicksal der Berliner Viktoria (deutscher Meister von 1908 und 1911) mag hier als symptomatisch dargelegt werden. Der bürgerliche Verein konnte nach dem 1. Weltkrieg nicht mehr Anschluß halten und spielt in dieser Saison gar gegen den Abstieg aus der fünften Liga. Mit der neuen Republik und der Arbeitszeitverkürzung für die Arbeiterschaft begann nämlich ein neues Kapitel. Jetzt hatte das breite Proletariat endlich die nötige Freizeit, um selbst aktiv oder als Zuschauer Fußball für sich zu gewinnen. Erstmals gingen Zuschauerzahlen regelmäßig in die Zehntausende, und neue Vereine aus dem Arbeitermilieu gruben den Bürgerlichen zusehends das Wasser ab. Während 1903 mit Ratibor 03 der erste verbandsangeschlossene Fußballklub in Oberschlesien noch bürgerlichen Ursprung hatte, konnten auch hier alsbald die von Arbeitern getragenen Vereine des Hüttenreviers ihren Siegeszug antreten. Der Streit zwischen bürgerlichem und proletarischen Sport führte im deutschen Fußball nach dem 1.Weltkrieg zu harten Auseinandersetzungen. Auch wenn die Arbeitersportler 1920 gar eine eigene deutsche Fußballmeisterschaft installierten (Stern Breslau errang 1924 die Vizemeisterschaft), stand diese zweifelsfrei im Schatten des bürgerlichen DFB. Auch innerhalb der DFB-Strukturen feierten zunächst noch Breslaus Vereine Erfolge. 1920 gelangten die „Vereinigten Breslauer Sportfreunde“ bis in das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft, 1929 tat ihnen dieses der SC 08 nach. Beide Vereine wurden 1933 zur Breslauer Sportvereinigung 1902 zusammengeschlossen, die im Sportpark Gräbschen (Grabiszyn) kickte, also auf dem Platz der heutigen Breslauer Nr. 1, dem WKS Śląsk. Die 02er standen aber in Schlesien bereits im großen Schatten von Beuthen 09 und Vorwärts-Rasensport Gleiwitz, die ebenfalls 1936 in ein Halbfinale vorstoßen konnten. Der ganz große Wurf blieb einem schlesischen Klub aber verwehrt. Auch im Sport vollzog sich unter den Nationalsozialisten eine Gleichschaltung. In Oberschlesien hatten zahlreiche Fußballvereine nicht nur dem SOFV und damit dem DFB angehört, sondern auch dem „Oberschlesischen Spiel- und Eislaufverband“ (OSEV), der auch andere Sportarten pflegte - unter anderem die in der Region beliebten Betätigungen wie Schlagball und Eissport. Die alten Verbandsstrukturen wurden 1933 zerschlagen. Auch die Sportverbände der Arbeiter (ATSB), der Kommunisten (Rotsport) oder konfessioneller Natur (z.B. die katholische DJK) wurden ausgeschaltet und ein zentral dirigiertes Sportamt eingerichtet. Zwar bestand damit auch der SOFV, der an der Breslauer Viktoriastr. 85 (heute Lwowska) seinen Sitz hatte, als Regionalverband nicht mehr, sportlich gab es jedoch eine lang ersehnte Leistungskonzentration. Statt lokaler Spielklassen und einer Endrunde um die regionale südostdeutsche Meisterschaft, in der bis 1920 übrigens auch die Posener Vereine mitspielten, wurde 1933 eine Gauliga für Schlesien mit 10 Vereinen eingerichtet. Unter anderem verboten die Nazis auch einen Arbeiterverein aus Breslaus Süden. Diese Kicker gingen jedoch ins damalige Dorf Klettendorf (Klecina / wurde erst 1975 eingemeindet) und gründeten den SV 1933 Klettendorf, der sich zudem mit braun-weißen Vereinsfarben zu „tarnen“ wusste. Mit einem Durchmarsch durch alle Klassen erreichten die Klettendorfer 1937 die Gauliga – waren also das „schlesische Wronki“ damaliger Zeit. Nur mit viel Mühe sind heute noch die einstigen Stehtraversen auszumachen. Ab der Saison 1940/41 spielten dann auch drei ost-oberschlesische Vereine in der Gauliga. Darunter befand sich übrigens auch der polnische Vizemeister von 1927 1.FC Kattowitz, der in sportlicher Hinsicht zwar nicht als qualifiziert gelten konnte, der jedoch „auf Grund seiner hervorragenden kämpferischen Haltung während der Polenzeit“ aufgenommen wurde. Der ursprüngliche FC Preußen Kattowitz hatte in der Zwischenkriegszeit seinen Namen ablegen müssen. Nachdem auch der Name „1.Fußballclub“ (1.FC) zurückgewiesen wurde, schrieb man das 1.FC einfach in die englische Form „1. Football-Club” um. Kriegsbedingt konnte bald kein schlesienweiter Ligaspielbetrieb mehr aufrecht erhalten werden. Nach der Aufgliederung in eine nieder- und eine oberschlesische Gruppe erfolgte 1943/44 der Spielbetrieb in Niederschlesien in den fünf Gruppen Breslau 1, Breslau 2, Liegnitz, Görlitz und „Bergland“. In einer anschließenden Endrunde konnte mit dem STC Hirschberg der letzte niederschlesische Meister vor Kriegsende ermittelt werden; am 26. September 1944 verkündeten die wegen Papiermangel gemeinsam erscheinenden Fachzeitschriften „Fußball/Kicker“, dass „im Gau Niederschlesien der Sportbetrieb ruht“. Mit der Kriegsniederlage Deutschlands galten dann alle deutschen Vereine als aufgelöst. Auch in Deutschland sind die schlesischen Klubs fast vergessen, holte doch keiner von ihnen einen Titel. Einzig manche Sportplätze erinnern noch an ihr Wirken – aber wer weiß davon überhaupt? Manche Plätze existieren gar nicht mehr, wie die Plätze der Breslauer Gauligisten SC Hertha Breslau an der ul. Piekna (früher Schönstraße), des BFV 06 westlich des Friedhofes von Oswitz (Osobowice), des BSC 08 an der Inzynierska (früher Roonstraße) oder auch die beiden früher ostbrandenburgischen und heute in der Woj. Lebus, östlich der Neiße gelegenen Plätze von Askania und Viktoria Forst. Eines jedoch bleibt in Erinnerung: Die deutschen Sportjournalisten hatten 1999 die Aufgabe, die deutsche Mannschaft des Jahrhunderts zu wählen. Unschwer zu erraten - die Weltmeisterelf von 1954 wurde auf Platz 1 gewählt. Unter den Top Ten findet sich aber auch die legendäre „Breslau-Elf“, die in einem atemberaubenden Spiel am 16. Mai 1937 in der Schlesierkampfbahn Dänemark vor 40.000 Zuschauern mit 8:0 abfertigte. Warum 96 in Rot spielt
{ 10:14, 27-Jan-2007 }
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Fußball ist vielleicht so erfolgreich, weil es ein leicht verständliches Spiel ist. Auch die Farbenlehre namhafter Vereine folgt meist eher einfachen Regeln. Die Roten Teufel vom Betzenberg präsentieren sich traditionell im roten Trikot und mit rotem Wappen, so wie die Königsblauen aus Gelsenkirchen ihre Vereinsfarben und die des Vereinswappens in eben solcher Deckungsgleichheit führen. Die hannoverschen Fans singen hingegen mit Inbrunst „Schwarz-weiß-grün ein Leben lang“, obwohl sie ihren Verein wegen der traditionellen Trikots doch stolz „Die Roten“ nennen. Ein Gegensatz der Fragen aufwirft. Ohne Zweifel einigte man sich bei der Gründung des „Hannoverschen Fußball-Clubs von 1896“ am 12. April 1896 auf eine Spielkleidung in Form eines weißen Hemdes, einer weißen Hose sowie schwarzer Stutzen – die Mitglieder aus bürgerlichem Hause, so die Annahme, müssten doch alle über ein weißes Hemd verfügen. Die Vereinsfarben schwarz-weiß-grün sind jedoch erst durch einen Eintrag in die Vereinschronik vom 18. November 1897 belegt. Von den pragmatischen Hintergründen der weiß-schwarzen Urkleidung abgesehen, waren Schwarz und Weiß auch die Farben Preußens. Und Grün ist nun einmal die Farbe des Rasens, auf dem man anfangs noch mit dem Rugbyei und später vermehrt mit dem runden Leder seinen Leibesertüchtigungen nachging. Ob darin die Motive für die Wahl der Vereinsfarben zu finden sind bleibt Spekulation. Nach Überlieferung eines Vereinsmitgliedes aus dieser Zeit sollen die damals schon 96-er genannten Balltreter allerdings schon 1897 in weiß-grün gestreiften Trikots aufgelaufen sein. Frühe Fotos belegen die gestreiften Trikots. Angesichts der Tatsache, dass durch die weiße Hose und die schwarzen Stutzen die Vereinsfarben komplett gewesen wären, kommen keine Zweifel auf, dass Grün und Weiß die Farben dieses gestreiften Trikots gewesen sind. Doch mit dem logischen Gleichklang von Vereins- und Trikotfarben war es kurz nach der Jahrhundertwende schon wieder vorbei. Die Leipziger Zeitung berichtete im Jahre 1904 in einem Beitrag über ein Freundschaftsspiel des Leipziger BC gegen Hannover 96, dass sich die Gäste mit ihren „rot-weißen Blusen (…) gut von dem grünen Rasen abhoben“. Möglicherweise ist das beschriebene Trikot mit dem identisch, dass wir auf einem Foto vom 2. Juni 1901 sehen und das man angesichts der Schwarz-Weiß-Fotografie nur mit dem Begriff „Dunkel“ beschreiben kann. Es ist übrigens mit der Aufschrift „HFC v 96“ versehen. Das gleiche Trikot tragen die 96-er auf dem ältesten, eine Spielszene in Hannover zeigenden Foto bei einem Spiel gegen Eintracht Braunschweig, das vermutlich noch vor der Gründung des Verbandes Hannoverscher Ballspielvereine (VHBV) im Jahre 1903 entstand. Sollte Rot bereits 1901 verwendet worden sein, so könnte dies auch nicht durch die Aufnahme des Schülervereins Germania im Jahre 1902 begründet sein. Ob Germania – kurz nach seiner eigenen Entstehung – überhaupt „Vereinsfarben“ hatte ist ohnehin unbekannt. Am 19. April 1901 hatte eine Generalversammlung von Hannover 96 beschlossen, ab sofort nur noch den Fußball mit dem runden Leder zu pflegen, anstatt dem Rugbyei hinterherzulaufen. Es wäre daher denkbar, dass dieser Wechsel der Präferenz zugleich den Wechsel der Trikotfarbe markiert – aber auch das kann nur eine Spekulation bleiben. Ein Zusammenhang mit der Gründung des VHBV kann angesichts der Verwendung von Rot vor 1903 auch nur als Indiz für eine Verfestigung der Praxis des Tragens roter Trikots betrachtet werden, sofern der VHBV damals schon vorgab, dass jede Trikotfarbe in Hannover nur von einem Verein getragen werden durfte. Uns bleibt nur die Erkenntnis, dass die Ursprünge der roten Trikots im Dunkel der Geschichte kaum jemals aufzuklären sein werden und möglicherweise ganz profan in ihrer zufälligen Beschaffung liegen könnten. Das Rot – oder vermutlich eher Weinrot – war trotz erster Belege natürlich noch nicht etabliert. Und auf Aufnahmen nach der Fusion des Hannoverschen FC von 1896 mit dem BV Hannovera 98 im Jahre 1913 zum Hannoverschen SV 1896 sehen wir die 96-er zumeist in weißen Hemden, schwarzen Hosen und schwarzen Stutzen – manchmal auch in vertikal gestreiften Trikots. Neben der Fusion kann für den Farbenwechsel jedoch auch der Umstand ausschlaggebend gewesen sein, dass man 1913/14 – vereint und in der neuen ganz Norddeutschland umfassenden Spielklasse – vielleicht nicht mehr an lokale Vorgaben des Tragens weinroter Trikots gebunden war. Interessant ist ferner, dass gleich nach Fusion auf dem weißen Trikot eine abgerundete 96 innerhalb eines Kreises auftauchte. Während das schwarz-weiß-grüne Schild des HFC 96 als Vereinswappen nach der Fusion durch eine schwarz-weiß-grüne Fahne abgelöst wurde, ist in der 96 auf dem Trikot bereits ein Vorläufer des heutigen Wappens erkennbar. Einen bedeutenden Trikotwechsel hat die Fusion von 1913 jedoch mit Gewissheit gebracht. Das Blau der einstigen Hannovera 98 schnappte sich Arminia, die bis dahin im ungeliebten Silbergrau antrat. Ihre eigene Vereinsfarbe Grün belegte damals der HSC. Sicher ist auch, dass das Stadtamt für Leibesübungen nach dem 1. Weltkrieg dafür sorgte, dass jede Farbe nur von einem Verein getragen werden durfte. Wenn uns ab Mitte der 20-er Jahre ein Hannover 96 nun wieder in Weinrot begegnet, so kann dies durchaus in einer Anweisung des Stadtamts für Leibesübungen begründet liegen – auch hier liegt die Betonung auf kann. Auffallend ist ferner, dass auf Aufnahmen der Jahre 1929-1935 die Hosen weiß sind. Dieses Sammelbild von Hannes Jacobs aus dem Sammelalbum "König Fußball" (Hrsg. Union-Cigarettenfabrik Dresden) zeigt in der Bildumrandung das 96-Trikot in Zeiten des 1. Meisterschaftstitels im Jahre 1938 Eingetaucht in die Frühphase des Vereins mag man sich nun fragen – wo bitte bleibt bei all dem die angebliche Tradition? Woody Allen äußerte einmal: „Tradition ist die Illusion der Permanenz“. Der subjektive Eindruck der Massen reicht oft aus. Dem war sich scheinbar auch Martin Kind bewusst, als er in seiner Regentschaft als Präsident stetig betonte, die „Marke“ Hannover 96 zu entwickeln. Im offiziellen Jahrbuch 2004/05 stellte der Verein sein modifiziertes Logo wie folgt dar: „Im Rahmen eines mittelfristig geplanten Relaunch-Konzepts konzentriert sich Hannover 96 zukünftig wieder auf das Wesentliche. Das gerade überarbeitete Logo (…) beschränkt sich auf die klassischen, zentralen Elemente – die schwarze 96 mit weißer Outline auf grünem Rund, das außen durch eine weiß-schwarze Outlinie begrenzt wird. Einzig ein Lichtreflex sorgt für eine erhabene Anmutung, allerdings ohne wirkliche grafische Veränderungen vornehmen zu müssen. Dem Anspruch, die Roten sein zu wollen, wird man durch den bevorzugten roten Hintergrund gerecht. Die Farben sind dabei kräftiger geworden, was die Leidenschaft der Marke Hannover 96 unterstreicht“. Der Anspruch „die Roten“ zu sein, wurde jedoch just in einer Zeit betont, in der der Verein seinen Jahrzehnte alten Hauptkonkurrenten Arminia – „die Blauen“ – deutlich und wohl unwiderruflich abgeschüttelt hatte. Ohne ein Duell Rot gegen Blau erscheint Traditionalisten jedoch der Markenname überbetont. Ohnehin darf nicht vergessen werden, dass 96, das erst in frühen Bundesligazeiten der 60-er Jahre die Fahne als Vereinswappen offiziell durch die Ziffern 96 ersetzte, nun auch in einem kräftigen Rot antrat. Zuvor hätte der Verein eher „die Weinroten“ genannt werden müssen, war im Sprachgebrauch aber ohnehin einfach „96“. In diesem Sinne haben sich „die Roten“ erst in der Bundesliga unter diesem Namen zur Marke entwickelt. So ist das manchmal eben mit der Illusion der Permanenz. { Letzte Seite } { Seite 4 von 4 } { Nächste Seite } |
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