Fußnoten zur Fußballgeschichte | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Saison 1922/23 Danziger Sonderwege
{ 23:07, 27-May-2011 }
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SOFV-Meisterschaft 1. Ver. Breslauer Sportfreunde 6:2 Punkte 2. Beuthener SuV 09 6:2 Punkte 3. Cottbuser FV 1898 5:3 Punkte 4. ATV 1896 Liegnitz 2:6 Punkte 5. ATV Görlitz 1:7 Punkte Baltenmeisterschaft 1. VfB Königsberg 8:0 Punkte 2. Stettiner SC 2:6 Punkte 3. Preußen Danzig 2:6 Punkte Danziger Sonderwege 1920 wurde Danzig als „Freie Stadt“ vom Reich abgetrennt, da auf diese Weise die Wirtschaftsinteressen und Polens Zugang zum Meer erleichtert werden sollten, während sich die zu 96 % deutschsprachige Stadt so ohne Anschluss an Polen selbst regieren konnte. Im Fußball hatte das sogar die Folge, dass Danzig – obwohl nicht mehr zum Reich gehörig – in den Strukturen des Baltenverbandes und mithin dauerhaft im DFB verbleiben durfte – ein Staat ohne eigene Fußballmeisterschaft! Die zirka 5.500 Danziger Polen nutzten den neuen Status der Stadt jedoch am 15. August 1922 zur Gründung des KS Gedania Danzig, der am Heeresanger, der Hochburg der Danziger Polen, heimisch wurde. Der vorgesehene Name „Polonia“ und die blau-weißen Farben wurden von den Behörden jedoch zurückgewiesen, da auch andere Klubs wie der SC Lauental in diesen Farben spielten. 1924 wurde die nun weiß-rote Gedania in den Baltenverband aufgenommen. 1931 wurde der Klub Danziger Vizemeister hinter dem SV Neufahrwasser und spielte dank Danziger Sonderstatus in der von den Nazis geschaffenen Gauliga Danzig-Ostpreußen. Einen Tag vor Beginn des 2. Weltkriegs wurde der Verein verboten. Der Vorsitzende Kopacki und seine Stellvertreter wurden nach dem Einmarsch standrechtlich erschossen. Am 16. Mai 1945 wurde der Verein wieder gegründet, während nun sämtliche deutschen Klubs zwangsaufgelöst wurden, darunter natürlich auch der Danziger Meister im Gedania-Gründungsjahr 1922 SC Preußen. Die Preußen vom Stadion Bischofsberg (1909 Gründung Fußballabteilung im Turn- und Fechtclub; 1923 eigenständig) mit dem einzigen Danziger Nationalspieler Paul Matthies waren sicher der erfolgreichste Klub der Stadt und zogen 1934 und 1941 in die Endrunde der Deutschen Meisterschaft ein.
Deutsche Meisterschaft Viertelfinale: Arminia Bielefeld – Union Oberschöneweide (heute 1. FC Union Berlin) 0:0 nach Verlängerung und 1:2 nach Verlängerung, Hamburger SV – Guts Muts Dresden (heute SSV Turbine) 2:0, SpVgg Fürth – Breslauer Sportfreunde 4:0; Im Halbfinale gab es nicht den großen ostpreußischen Erfolg. Auf dem Platz von Preußen Stettin unterlag der VfB Königsberg dem Hamburger SV kanpp 2:3, während Union mit einem 2:1 gegen Fürth ins Endspiel einzog. „Eisern Union“ unterlag vor der neuen Rekordkulisse von 64.000 Zuschauern dem HSV im Finale. Ewige Zuschauertabelle 2011
{ 20:23, 27-May-2011 }
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Welche Klubs können welches aktuelle oder historische Zuschauerreservoir aufweisen? Eine Zusammenstellung der höchsten jemals im Saisonschnitt erreichten Zuschauerzahlen habe ich wie schon in den Saisons zuvor auch nach der Saison 2010/11 aktualisiert. Zur Vermeidung der Nennung heute nicht mehr existierender Vereine, habe ich nach Fusionen, Umbenennungen oder Neugründungen den jeweiligen Nachfolger genannt, auch wenn in einzelnen Fällen verschlungene Wege einzuschlagen waren. Den größten Sprung in der Tabelle konnte in diesem Jahr der 1. FC Kaiserslautern verzeichnen, der seinen bisherigen Saisonzuschauerrekord von 39.957 auf beachtliche 46.392 heben konnte. Verbessern konnten sich ferner Hannover 96, die den Nordnachbarn SV Werder wieder einholen konnten, ebenfalls aus dem Norden der FC St. Pauli sowie die TSG Hoffenheim, die ebenfalls prestigeträchtig am badischen Nachbarn KSC vorbeigezogen ist. Einziger gänzlich neuer Klub in der Tabelle ist der FC Ingolstadt 04, der dank neuer Arena und dank Audi auch neuer sportlicher Ambitionen von zuvor 5.789 Zuschauer auf 8.078 gesprungen ist. Zu beachten ist ferner, dass nach Insolvenz des FC Sachsen Leipzig (als Nachfolger der BSG Chemie, die den aufgeführten Zuschauerrekord einbringt) nun in Nachfolge als Neugründung des Klubs die SG Leipzig Leutzsch genannt ist, da die vor einigen Jahren neu gegründete BSG Chemie eine Abspaltung darstellte und somit nicht Nachfolger der alten BSG Chemie ist.
Das Niedersachsenstadion mit 96 in der Ewigen Zuschauertabelle endlich wieder vor dem Weserstadion! Die Aufnahme entstand jedoch in der Saison 2008/09 vor dem Spiel gegen Energie Cottubs.
79.647 BV Borussia 09 Dortmund 69.000 FC Bayern München 61.387 FC Gelsenkirchen-Schalke 04 56.008 Hamburger SV 53.069 Hertha Berliner SC 52.192 VfB Stuttgart 1893 49.324 1. FC Köln 01/07 49.183 Borussia VfL 1900 Mönchengladbach 48.324 Eintracht Frankfurt 46.392 1. FC Kaiserslautern 43.903 Hannoverscher SV von 1896 43.496 1. FC Nürnberg VfL 41.932 TSV München von 1860 40.871 SV Werder Bremen 35.270 Braunschweiger TSV Eintracht 1895 30.231 SG Dynamo Dresden 29.871 TSG 1899 Hoffenheim 29.699 Karlsruher SC 1894 Mühlburg-Phönix 29.294 TSV Bayer 04 Leverkusen 29.232 VfL Wolfsburg 27.413 SG Leipzig Leutzsch 27.316 VfL Bochum 1848 27.057 1. FC Saarbrücken 25.736 TSV Fortuna 1895 Düsseldorf 25.332 DSC Arminia Bielefeld 25.184 Meidericher SV 02 Duisburg 25.177 SV Waldhof Mannheim 07 24.571 Hallescher FC 24.485 SC Freiburg 24.371 FC St. Pauli 1910 23.563 FC Hansa Rostock 23.466 Wuppertaler SV Borussia 22.714 FC Rot-Weiß Erfurt 22.538 Chemnitzer FC 22.412 SC Rot-Weiß Essen 22.411 FC Augsburg 1907 22.231 1. FC Magdeburg 21.733 SC Preußen Münster 21.284 SV Blau Weiss Berlin 20.747 TSV Alemannia Aachen 20.321 SSV Ulm 1846 20.212 1. FSV Mainz 05 20.066 Eintracht Duisburg 1848 19.795 Offenbacher FC Kickers 1901 19.400 SV Tasmania 73 Gropiusstadt 19.200 Kasseler SV Hessen 19.000 Sportfreunde Hamborn 07 18.933 SpVgg Greuther Fürth 17.933 SC Rot-Weiß Oberhausen 17.923 1. FC Union Berlin 17.800 Rheydter SV (Verein zur Pflege körperlicher Übungen) 17.538 Dresdner SC 1898 17.346 Tennis Borussia Berlin 16.938 SV Dessau 05 16.933 SSV Jahn 2000 Regensburg 16.846 1.FC Lokomotive Leipzig 16.842 SV Stuttgarter Kickers 16.669 FC Energie Cottbus 16.538 Berliner FC Dynamo 16.400 SV 1912 Herne-Sodingen 15.818 Bremer SV 06 15.470 FSV Zwickau 15.194 Krefelder FC Uerdingen 05 15.137 SV Arminia Hannover 14.800 Essener Turnerbund Schwarz-Weiß 14.636 VfL 1899 Osnabrück 14.585 SV Darmstadt 98 14.346 FC Erzgebirge Aue 14.300 FSV Frankfurt 1899 13.654 FC Carl Zeiss Jena 13.545 SC Concordia Hamburg 12.867 SV Viktoria 01 Aschaffenburg 12.818 Berliner FC Alemannia 90 12.289 FC Wacker München 12.266 FC Viktoria Köln 12.222 SC Minerva 93 Berlin 12.159 SC Westfalia 04 Herne 12.033 Freiburger FC 11.906 Lauterer SV Viktoria 1913 11.899 SG 09 Wattenscheid 11.800 VfR Mannheim 11.733 TSV 1847 Schwaben Augsburg 11.567 SpVgg Bayern Hof 11.556 SC Fortuna Köln 11.533 VfB 1897 Oldenburg 11.246 TuS Koblenz 11.214 Meeraner SV 11.090 Kieler SV Holstein 1900 11.000 RSV Göttingen-Geismar 05 11.000 1. FC Weißenfels 10.962 FC Stahl Brandenburg 10.866 Altonaer FC 93 (Altona 93) 10.733 VfB Lübeck 1919 10.299 OSC Bremerhaven 1972 10.235 SV Motor Altenburg 10.192 SC Union 06 Berlin 10.109 TSV Stahl Riesa 10.100 BSG Wismut Gera
Eigentlich wollte ich es bei Mannschaften belassen, die in einer Saison mindestens einen fünfstelligen Zuschauerschnitt erreichen konnten. Um jedoch alle ehemaligen Bundesligaklubs und Vereine, die bereits einmal Deutscher Meister werden konnten, zu berücksichtigen, habe ich die Liste folgend um einen Mindestzuschauerschnitt von 7.000 erweitert:
FSV 07/32 Witten 9.958, Sportfreunde Katernberg 1913 9.933, SV Babelsberg 03 9.857, Eimsbütteler TV 9.778, FC Heilbronn 9.763, SpVgg 1916 Erkenschwick 9.666, SG Rot-Weiß 01 Frankfurt 9.626, VfV Borussia 06 Hildesheim 9.566, FC Bergedorf 85 9.533, Berliner SV 92 9.416,1. FC Schweinfurt 05 9.200, Sportfreunde Siegen 9.185, FSV Glückauf Brieske-Senftenberg 9.077, SpVgg Unterhaching 9.062, Frankfurter FC Viktoria 91 9.000, SV Wehen Wiesbaden 1926 8.988, SSV Reutlingen 8.867, 1 .FC Neubrandenburg 04 8.808, Borussia VfB Neunkirchen 8.775, SV Stahl Thale 8.500, SV Rhenania Würselen 05 8.333, SC Paderborn 07 8.319, 1. FC Lok Stendal 8.154, 1. FC Phönix im Lübecker BV Phönix 1903 8.133, FC 08 Homburg (Saar) 8.111, FC Ingolstadt 04 8.078, SV Eintracht 05 Trier 8.000, Bischofswerdaer FV 08 7.961, VfR Neumünster 1910 7.933, SV Eintracht Osnabrück 08 7.875, SpVgg Ludwigsburg 07 7.853, SV Meppen 1912 7.851, FC Singen 04 7.832, Karlsruher FV 7.474, FK 03 Pirmasens 7.466, Duisburger FV 08 7.466, TSV Marl-Hüls 1912 7.439, SSV Hagen 7.297, Berliner FC Viktoria 1889 7.272, 1. FC Eintracht Bamberg 7.211, Bonner SC 01/04 7.066, VFC Plauen 1990 7.040 Saison 1924/25 Fritz Blaschke
{ 14:19, 27-May-2011 }
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SOFV-Meisterschaft Dank der Aufstockung der Teilnehmer an der Endrunde der Deutschen Meisterschaft von 8 auf 16 Klubs stellte der SOFV nunmehr zwei Vertreter in der Endrunde, was dem oberschlesischen Bezirksmeister Beuthen 09 als Viertem der SOFV-Endrune jedoch nicht reichte. Meister wurde der FC Viktoria Forst (Lausitz), vor dem Breslauer SC 08, der damit vor den zuletzt führenden Breslauer Sportfreunden landete. Der Saganer SV wurde Fünfter, die SpVgg Schutzpolizei Liegnitz Sechster. Fritz Blaschke Der am 16. Februar 1899 in Breslau geborene Blaschke galt als erster schlesischer Topspieler, sieht man vom bereits in dieser Reihe vorgestellten Camillo Ugi ab, der jedoch als Leipziger in Breslau zugezogen war. „Seppl“ begann seine Laufbahn bei den Breslauer Sportfreunden und feierte den ersten großen Erfolg am 16. Mai 1920 mit dem Endrundensieg über Union Oberschöneweide, als er mit einem Tor vier Minuten vor Schluss die Wende einläutete, die drei Minuten später sein Freund Hermann Pohla mit dem 3:2 perfekt machte. Viermal gelang ihm mit den Sportfreunden der Einzug in die Endrunde der Deutschen Meisterschaft, ehe Blaschke 1924 zum Lokalrivalen BSC 08 wechselte. Mit diesem schaltete der feine Techniker sensationell den Dresdner SC im Achtelfinale aus. Karrierehöhepunkt war sicher der 4:3-Viertelfinalsieg nach Verlängerung in Breslau-Grüneiche (heutiger Ślęża-Platz) 1929 gegen Bayern München. 12.000 Fans feierten den dreifachen Torschützen frenetisch! Kurios ist einzig, dass Blaschke nie in die Nationalmannschaft berufen wurde – allerdings absolvierte er 18 Auswahlspiele für die südostdeutsche Regionalauswahl. Nach der Vertreibung führte er den VfB Oldenburg 1949 als Trainer in die erstklassige Oberliga Nord. Er starb am 14. Januar 1968 in Oldenburg (Old). Fritz Blaschke (vermutlich 5. von links) im Dress des Breslauer SC 08 (Sammelbilderserie der Erdal-Schuhcreme). Baltenmeisterschaft 1. VfB Königsberg 6:2 Punkte 2. Stettiner FC Titania 4:4 Punkte 3. SV Neufahrwasser Danzig 2:6 Punkte Deutsche Meisterschaft: Achtelfinale: TuRu Düsseldorf – VfR Mannheim 4:1, Titania Stettin – Altona 93 2:4, 1. FC Nürnberg – 1. SV Jena (heute Carl Zeiss) 2:0, Alemannia 90 Berlin – Dusiburger SpV (heute Eintracht) 1:2, FC Viktoria Forst (Lausitz) – Schwarz-Weiß Essen 1:2, VfB Königsberg – Herhta BSC Berlin 2:3 n.V., Hamburger SV – FSV Frankfurt 1:2 n.V., die Sensation war sicher der 2:1-Sieg in Leipzig vom Breslauer SC 08 gegen Topklub VfB Leipzig. Viertelfinale: Altona – Duisburg 0:2, Hertha – Düsseldorf 4:1, Essen – Frankfurt 1:3, für Breslau war nun vor 12.000 Zuschauer in Breslau-Grüneiche gegen Vorjahrsmeister 1. FC Nürnberg mit einem 1:4 Schluss. Halbfinale: Duisburg – Nürnberg 0:3, Frankfurt – Hertha 1:0 n.V. Finale: 1. FC Nürnberg – FSV Frankfurt 1:0 n.V. Saison 1923/24 Im Zeichen der Teilung (WFV)
{ 14:11, 27-May-2011 }
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Fußballgeschichte (19) Saison 1923/24 SOFV-Meisterschaft In der SOFV-Endrunde blamierte sich der SC Vorwärts Gleiwitz, der die oberschlesische Bezirksmeisterschaft souverän vor Beuthen 09, Ratibor 03, der SpVgg 1911 Kreuzburg und Guts Muts 1905 Neustadt O.S. gewonnen hatte. Die Gleiwitzer wurden letzter hinter dem erneuten Meister Vereinigte Breslauer Sportfreunde, FC Viktoria 01 Forst (Lausitz) und selbst den niederschlesischen Kleinstadtvertretern vom SC 1920 Jauer und dem Saganer SV. Im Zeichen der Teilung Nach dem Anschluss Ostoberschlesiens an Polen war bereits am 7. August 1922 von 143 dortigen Vereinen der deutsche „Wojewodschaft Fußballverband“ (WFV) gegründet worden, darunter auch von namhaften Klubs wie dem 1. FC Kattowitz, Lokalrivalen Diana, VfR und SpVgg Königshütte 01 (beide Vorgänger des AKS Wyzwolenie Chorzów), Zalenze 06 (heute KS Kleofas), der Hohenloher SuSV, Myslowitz 06 und 09, dem SuEV Laurahütte und Lokalrivalen 07, dem Bismarckhütter BC, Silesia Lipine (Naprzód) und dem TuS Schwientochlowitz (MKS Śląsk). Erster Vorsitzender wurde Paul Stephan, Vorsteher des Sportausschusses beim deutschen Plebiszitkommisariat. Nach der Volksabstimmung konnte der SOFV und mit ihm der Dachverband DFB politisch bedingt die Klubs nicht weiter in seinen Reihen führen, während der polnische Verband PZPN wegen seiner nationalistischen Haltung die Aufnahme verweigerte. Um wenigstens untereinander organisiert Fußball zu spielen wurde der WFV gegründet. Doch auch dessen Tätigkeit wurde massiv von Aufständischen gestört, deren Ausgangspunkt der Einmarsch eines Bataillons im Stadion des deutsch-jüdischen Klubs SC Diana Kattowitz war.
Aus dem SC Diana 05 Kattowitz (oberes Wappen) wurde der KS Diana (unteres Wappen) Erst nach einem zweijährigen Schwebezustand und zahlreichen Verhandlungen zwischen WFV, PZPN und seinem oberschlesischen Regionalverband GOZPN, bei dem die Klubs die Polonisierung der Vereinsnamen erdulden mussten, führte eine im Januar 1924 geschlossene Vereinbarung zur Aufnahme aller 143 deutschen Klubs in den PZPN. Aus Preußen Kattowitz wurde so z.B. der 1. FC (zunächst mit englischer Schreibweise!), aus dem VfR Myslowitz (der schon im Vorgriff 1919 seinen alten Namen Borussia 06 zu VfR „entschärft“ hatte) der KS 06, der nach dem 2. Weltkrieg zu Lechia wurde. Aber auch anders wurden Traditionen verwischt. Der spielstarke Bismarckhütter BC wurde 1923 in eine Fusion mit dem erst vom polnischen Plebiszitkommissariat, das die meisten polnischen Klubgründungen erst anbahnte, initiierten Verein Ruch Wielki Hajduki (Chorzów) getrieben, damit dieser zu einem eigenen Sportplatz kam. Der Doppelname Ruch-BBC wurde pro Forma bereits nach kurzer Ehe abgelegt und die alte Identiät war dahin! Deutsche Meisterschaft: Viertelfinale: Ver. Breslauer Sportfreunde – Hamburger SV 0:3, Alemannia 90 Berlin – 1.FC Nürnberg 1:6, SpVgg Leipzig-Lindenau – VfB Königsberg 6:1, Freilos: Duisburger SpV (heute Eintracht). Halbfinale: Nürnberg – Duisburg 3:1, Hamburg – Lindenau 1:0; Endspiel: 1. FC Nürnberg – Hamburger SV 2:0 Saison 1921/22 SV Schutzpolizei Danzig
{ 14:03, 27-May-2011 }
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SOFV-Meisterschaft Anhand des oberschlesischen Fußballs dieser Saison sei einmal dokumentiert, wie viele lokale 1. Ligen es gab. Fünf Gauklassensieger qualifizierten sich z.B. für die Endrunde des SOFV-Bezirks Oberschlesien. Preußen Kattowitz (heute 1. FC) hatte lokal vor Diana, dem SC Zalenze 06, Viktoria und der TG durchgesetzt und in einem Entscheidungsspiel gegen den Sieger einer parallelen Gruppe den VfR Myslowitz gewonnen. Im Gau Beuthen hatte sich der FV Vorwärts, der später im bekannten Fusionsverein Vorwärts-Rasensport aufging, vor dem MTV und Preußen 1910 Zaborze behauptet. Überliefert ist auch, dass in Gau Ratibor die 03er vor Preußen 06, den Vereinigten Coseler Sportfreunden, dem SV 1919 Ostrog und dem SSuTV Tworkau einlief. Gegen welche Mannschaften der Sieger im Gau Oppeln, die Vereinigten Sportfreunde, anzutreten hatte, ist nicht mehr bekannt. Der Bezirks Oberschlesien spielte dann eine Endrunde aus, in der Preußen Kattowitz die Gegener Vorwärts Gleiwitz, VfR Königshütte, Ratibor 03 und Oppeln in dieser Reihenfolge hinter sich ließ. Auch die Südsostdeutsche Meisterschaft selber wurde dann erstmals in einer Gruppenphase ausgetragen: 1. Ver. Breslauer Sportfreunde 6:2 Punkte 2. FC Viktoria Forst (Lausitz) 6:2 Punkte 3. Preußen Kattowitz 6:2 Punkte 4. ATV 1847 Görlitz 1:7 Punkte 5. MTV Züllichau 1:7 Punkte Da Kattowitz 1922 an Polen fiel, wurde eine Qualifikation für die Endrunde der deutschen Meisterschaft nur zwischen Breslau und Forst angesetzt, die die Lausitzer mit 6:1 für sich entschieden. Zur Ermittlung des SOFV-Meisters wurde dagegen eine Entscheidungsrunde der ersten Drei unter Einschluss von Kattowitz ausgespielt, wobei die Breslauer mit einem 5:1 gegen Preußen Kattowitz diese aus dem DFB verabschiedeten. Baltenmeisterschaft 1. VfB Königsberg 3:1 Punkte 2. Stettiner FC Titania 3:1 Punkte 3. SV Schutzpolizei Danzig 0:4 Punkte
Der erst 1920 gegründete SV Schutzpolizei aus Danzig-Langenfuhr nahm einen schnellen Aufstieg, qualifizierte sich 1934 unter neuem Namen Polizei SV für die Gauliga Danzig-Ostpreußen, dümpelte in dieser jedoch hinter lokaler Konkurrenz im Mittelfeld. 1942 bis zum Zusammenbruch trat der Klub als SG OrPo (Ordnungspolizei) an. Deutsche Meisterschaft SOFV-Meister Viktoria Forst schied im Auftakt-Viertelfinale gegen Norden-Nordwest 98 Berlin aus, ehe die Hauptstädter im Halbfinale am 1.FC Nürnberg unglücklich 0:1 scheiterten. Titania Stettin musste sich im Viertelfinale bereits 0:5 dem Hamburger SV geschlagen geben, die im zweiten Halbfinale Wacker München 4:0 besiegten. Das Endspiel wurde zur größten Legende der Endspielgeschichte! Es gab damals noch keine Verlängerungen. Als es nach 189 Minuten noch immer 2:2 stand und Dunkelheit einsetzte, setzte der DFB ein Wiederholungsfinale in Leipzig an, das im VfB-Stadion (heute Bruno-Plache-Stadion von Lok) mit 50.000 Zuschauern alle bisherigen Maßstäbe sprengte. Einwechselungen waren damals ebenfalls noch nicht bekannt. Als Nürnberg durch Verletzungen und Rote Karten nach 112 Minuten beim 1:1 auf sieben Spieler dezimiert war, brach der Schiedsrichter das Spiel regelkonform wieder ab. Nach langer Ratlosigkeit im Verband wurde dem HSV wegen der Nürnberger Unterzahl der Titel zugesprochen, dabei drängte der DFB den HSV gleichzeitig jedoch erfolgreich den Titel nicht anzunehmen. Nach 1904 blieb eine Endrunde wieder ohne Deutschen Meister! Saison 1919/20, 1920/21 Titania Stettin
{ 13:37, 27-May-2011 }
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Saison 1919/20 Die erste Saison nach Ende des 2. Weltkrieges bedeutete für den Südostdeutschen Fußballverband (SOFV) und den Baltenverband das Ausscheiden weiter Landstriche der Mark Posen und Westpreußens, während die Vereine im Gebiet der Freien Stadt Danzig aufgrund der weitgehenden deutschen Einwohnerschaft im DFB- und mithin regional in den Strukturen des Baltenverbandes bis 1939 integriert blieben. Während die Mark Posen 1920 fast vollständig an Polen fiel, konnte im SOFV „der Bezirk Posen bis Meldefrist keinen Meister nennen“, was angesichts des 1919 ausgebrochenen Aufstandes auch nicht verwunderlich war. SOFV-Meisterschaft Qualifikation: FC Askania Forst – SV Sagan 4:0, Vereinigte Breslauer Sportfreunde – Beuthener SuSV 09 5:1, FC Viktoria Forst – ATV 1896 Liegnitz 2:0, der Bezirk Posen meldete keinen Meister; Halbfinale: Der knappe 1:0-Sieg der Breslauer Sportfreunde über Askania Forst bedeutete, dass es zu keinem reinen Forster Endspiel kam, da der FC Viktoria Forst angesichts des Fehlens einer Posener Mannschaft ein Freilos erhielt. Viktoria unterlag im Finale der neuen Fusionsmannschaft Vereinigte Breslauer Sportfreunde 2:6. Baltenmeisterschaft 1. Stettiner FC Titania, 4:0 Punkte, 3:1 Tore 2. VfL Danzig (bis 1916 BuEV) 2:2 Pkt., 1:1 T. 3. Prussia-Samland Königsberg, 0:4 Pkt., 1:3 T. Titania Stettin Der am 12. Juli 1902 gegründet Klub war Pionier des Stettiner Fußballs und konnte 1920 als erster pommerscher Klub die Baltenmeisterschaft erringen. Die Heimspiele trug die Titania entweder auf dem selbst errichteten Sportplatz am Deutschen Berg (Wzgórze Napoleona) (2.500 Plätze) oder auf dem Richard-Lindemann-Sportplatz (16.000 Plätze) aus. In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft war die Titania regelmäßig überfordert; bei sechs Endrunden kam sie lediglich zu einem Sieg. Dieser gelang 1920 fast sensationell gegen die „Blauen“ vom SV Arminia Hannover. Nur zwei Jahre später lag gegen Tennis Borussia Berlin eine erneute Sensation in der Luft. Georg Freitag und Jähnke hatten aus einem 0:2 Pausenrückstand noch ein 2:2 gemacht, doch nach Verlängerung stand es 2:3. Titania verlor gegenüber anderen Stettiner Klubs an Boden und übernahm sich auch finanziell. Das führte 1930 zum Konkurs. Die verbliebenen Mitglieder schlossen sich dem VfL Stettin an. (altes Titania-Wappen) (neues Titania-Wappen) Die im Internet auch zu findende schwarz-blaue Darstellung dürfte auf eine der zahlreichen, oft aus Tschechien stammenden Nadelfälschungen zurückzuführen sein. Deutsche Meisterschaft Im Viertelfinale schlugen die Breslauer Sportfreunde auf dem Platz des SC Schlesien Breslau vor 5.000 Zuschauern Union Oberschöneweide (heute 1. FC Union Berlin) 3:2, während auch Titania Stettin mit dem Sieg über Arminia Hannover ins Halbfinale einzog, In den beiden weiteren Partien schlug die SpVgg Fürth (heute Greuther Fürth) den VfTuR M.-Gladbach (heute Borussia Mönchengladbach 7:0) und der 1. FC Nürnberg den VfB Leipzig (heute Lok) 2:0. Das Halbfinaldebüt für Schlesien und für Pommern ging jedoch für beide preußische Teams jeweils gegen die aufstrebenden fränkischen Mannschaften aus Nürnberg und Fürth verloren. Breslau musste sich in Leipzig den Fürthern 0:4 beugen, Stettin in Berlin dem „Club“ mit 0:3. Der neue Boom des Fußballs zeigte sich beim Endspiel vor der neuen Rekordkulisse von 35.000 Zuschauern in Frankfurt, das der 1. FC Nürnberg gegen den ewigen Rivalen und Nachbarn aus Fürth mit 2:0 gewann. Saison 1920/21 SOFV-Meisterschaft Qualifikation: Atv 1896 Liegnitz – Beuthener SuSV 09 1:0; Vereinigte Breslauer Sportfreunde – STC Görlitz 06 6:1, Freilose: FC Viktoria Forst, SC Schlesien Breslau; Halbfinale: Schlesien Breslau – Viktoria Forst 2:4, Breslauer Sportfreunde – ATV Liegnitz 5:1; Endspiel: Viktoria Forst – Breslauer Sportfreunde 1:2 nach Verlängerung. Baltenmeisterschaft 1. Stettiner SC 3:1 Punkte 2. VfB Königsberg 2:2 Punkte 3. Preußen Danzig 1:3 Punkte Deutsche Meisterschaft Die beiden Vertreter aus dem Osten Preußens zogen bereits im Viertelfinale der Endrunde den Kürzeren. Die Vereinigten Breslauer Sportfreunde mussten sich im Sportpark Grüneiche in Breslau Wacker Halle vor 5.000 Zuschauern 1:2 beugen, mit dem gleichen Ergebnis unterlag Baltenmeister Stettiner SC dem Berliner FC Vorwärts 1890 (fusionierte 1927 mit dem Deutschen Meister von 1905 Union 92 zu Blau-Weiß 90 Berlin). Die Berliner zogen durch ein 2:1 nach Verlängerung gegen den Duisburger SpV (heute Eintracht) ins Finale ein, das auch Vorjahrsmeister 1. FC Nürnberg durch ein 5:1 bei Wacker Halle erreichte. Der 1. FC Nürnberg schlug im Finale die Berliner ähnlich souverän 5:0 und war damit der erste Verein, der den Vorjahresmeistertitel des DFB verteidigen konnte! |
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