Fußnoten zur Fußballgeschichte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Saison 1919/20, 1920/21 Titania Stettin
{ 13:37, 27-May-2011 }
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Saison 1919/20 Die erste Saison nach Ende des 2. Weltkrieges bedeutete für den Südostdeutschen Fußballverband (SOFV) und den Baltenverband das Ausscheiden weiter Landstriche der Mark Posen und Westpreußens, während die Vereine im Gebiet der Freien Stadt Danzig aufgrund der weitgehenden deutschen Einwohnerschaft im DFB- und mithin regional in den Strukturen des Baltenverbandes bis 1939 integriert blieben. Während die Mark Posen 1920 fast vollständig an Polen fiel, konnte im SOFV „der Bezirk Posen bis Meldefrist keinen Meister nennen“, was angesichts des 1919 ausgebrochenen Aufstandes auch nicht verwunderlich war. SOFV-Meisterschaft Qualifikation: FC Askania Forst – SV Sagan 4:0, Vereinigte Breslauer Sportfreunde – Beuthener SuSV 09 5:1, FC Viktoria Forst – ATV 1896 Liegnitz 2:0, der Bezirk Posen meldete keinen Meister; Halbfinale: Der knappe 1:0-Sieg der Breslauer Sportfreunde über Askania Forst bedeutete, dass es zu keinem reinen Forster Endspiel kam, da der FC Viktoria Forst angesichts des Fehlens einer Posener Mannschaft ein Freilos erhielt. Viktoria unterlag im Finale der neuen Fusionsmannschaft Vereinigte Breslauer Sportfreunde 2:6. Baltenmeisterschaft 1. Stettiner FC Titania, 4:0 Punkte, 3:1 Tore 2. VfL Danzig (bis 1916 BuEV) 2:2 Pkt., 1:1 T. 3. Prussia-Samland Königsberg, 0:4 Pkt., 1:3 T. Titania Stettin Der am 12. Juli 1902 gegründet Klub war Pionier des Stettiner Fußballs und konnte 1920 als erster pommerscher Klub die Baltenmeisterschaft erringen. Die Heimspiele trug die Titania entweder auf dem selbst errichteten Sportplatz am Deutschen Berg (Wzgórze Napoleona) (2.500 Plätze) oder auf dem Richard-Lindemann-Sportplatz (16.000 Plätze) aus. In der Endrunde um die deutsche Meisterschaft war die Titania regelmäßig überfordert; bei sechs Endrunden kam sie lediglich zu einem Sieg. Dieser gelang 1920 fast sensationell gegen die „Blauen“ vom SV Arminia Hannover. Nur zwei Jahre später lag gegen Tennis Borussia Berlin eine erneute Sensation in der Luft. Georg Freitag und Jähnke hatten aus einem 0:2 Pausenrückstand noch ein 2:2 gemacht, doch nach Verlängerung stand es 2:3. Titania verlor gegenüber anderen Stettiner Klubs an Boden und übernahm sich auch finanziell. Das führte 1930 zum Konkurs. Die verbliebenen Mitglieder schlossen sich dem VfL Stettin an. (altes Titania-Wappen) (neues Titania-Wappen) Die im Internet auch zu findende schwarz-blaue Darstellung dürfte auf eine der zahlreichen, oft aus Tschechien stammenden Nadelfälschungen zurückzuführen sein. Deutsche Meisterschaft Im Viertelfinale schlugen die Breslauer Sportfreunde auf dem Platz des SC Schlesien Breslau vor 5.000 Zuschauern Union Oberschöneweide (heute 1. FC Union Berlin) 3:2, während auch Titania Stettin mit dem Sieg über Arminia Hannover ins Halbfinale einzog, In den beiden weiteren Partien schlug die SpVgg Fürth (heute Greuther Fürth) den VfTuR M.-Gladbach (heute Borussia Mönchengladbach 7:0) und der 1. FC Nürnberg den VfB Leipzig (heute Lok) 2:0. Das Halbfinaldebüt für Schlesien und für Pommern ging jedoch für beide preußische Teams jeweils gegen die aufstrebenden fränkischen Mannschaften aus Nürnberg und Fürth verloren. Breslau musste sich in Leipzig den Fürthern 0:4 beugen, Stettin in Berlin dem „Club“ mit 0:3. Der neue Boom des Fußballs zeigte sich beim Endspiel vor der neuen Rekordkulisse von 35.000 Zuschauern in Frankfurt, das der 1. FC Nürnberg gegen den ewigen Rivalen und Nachbarn aus Fürth mit 2:0 gewann. Saison 1920/21 SOFV-Meisterschaft Qualifikation: Atv 1896 Liegnitz – Beuthener SuSV 09 1:0; Vereinigte Breslauer Sportfreunde – STC Görlitz 06 6:1, Freilose: FC Viktoria Forst, SC Schlesien Breslau; Halbfinale: Schlesien Breslau – Viktoria Forst 2:4, Breslauer Sportfreunde – ATV Liegnitz 5:1; Endspiel: Viktoria Forst – Breslauer Sportfreunde 1:2 nach Verlängerung. Baltenmeisterschaft 1. Stettiner SC 3:1 Punkte 2. VfB Königsberg 2:2 Punkte 3. Preußen Danzig 1:3 Punkte Deutsche Meisterschaft Die beiden Vertreter aus dem Osten Preußens zogen bereits im Viertelfinale der Endrunde den Kürzeren. Die Vereinigten Breslauer Sportfreunde mussten sich im Sportpark Grüneiche in Breslau Wacker Halle vor 5.000 Zuschauern 1:2 beugen, mit dem gleichen Ergebnis unterlag Baltenmeister Stettiner SC dem Berliner FC Vorwärts 1890 (fusionierte 1927 mit dem Deutschen Meister von 1905 Union 92 zu Blau-Weiß 90 Berlin). Die Berliner zogen durch ein 2:1 nach Verlängerung gegen den Duisburger SpV (heute Eintracht) ins Finale ein, das auch Vorjahrsmeister 1. FC Nürnberg durch ein 5:1 bei Wacker Halle erreichte. Der 1. FC Nürnberg schlug im Finale die Berliner ähnlich souverän 5:0 und war damit der erste Verein, der den Vorjahresmeistertitel des DFB verteidigen konnte! { Kommentar schreiben } { Letzte Seite } { Seite 13 von 69 } { Nächste Seite } |
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