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Husch, husch, husch...Dritte Runde des Paul-Rusch-Pokals, ein Gegner aus der sechsten Liga - eigentlich ein klarer Fall von ca. 1.000 Zuschauern ‚An der Alten Försterei’ und einem deutlichen Sieg für Union. Denkste, denn der SV Empor Berlin wollte sein Heimrecht nicht wie üblich mit Union tauschen und so musste die Partie im Jahn-Sportpark stattfinden.Die Kartenpreise waren mit fünf Euro nicht höher als an der AF, dafür aber die Schlangen an den Kassen. Erbärmliche zwei davon hatte man geöffnet und an beiden ging es kaum vorwärts. Das Kassenhäuschen hinter der Haupttribüne bot dann großes Kino für alle potentiellen Stadiongänger. Die drei Opas, die dort Tickets an den Mann brachten, hatten die Gästeliste eines Radiosenders direkt ans Fenster gelegt und so nahmen plötzlich einige Leute ganz andere Namen an. Natürlich verkaufte nur einer der drei die Karten, die anderen beiden standen daneben und gaben neunmalkluge Kommentare ab. Leute mit 50-Euro-Scheinen attestierten sie eine schlechte Spielvorbereitung und wiesen sie ab, von den Ermäßigungsberechtigten ließen sich die leicht senilen Opis die Nachweise mindestens zweimal zeigen. Im Stadion war heute nur die Haupttribüne geöffnet, wo sich am Ende 1.015 Zuschauer einfanden. Gefühlte null Grad, Popmusik in Konzertlautstärke und ekelhafter Glühwein - Fußballherz was willst du mehr? Neuigkeiten von den Kassenopis zum Beispiel, die es doch tatsächlich geschafft hatten, bis kurz vor Anpfiff so viele Karten vor möglichen Käufern zu beschützen, dass die Partie um zehn Minuten verschoben werden musste. Bei Union würde so was glatt als ‚professionelle Strukturen’ – kurz ‚profStruk’ – durchgehen. Irgendwann hatten die Opis dann doch ein Einsehen und brachten die Tickets zu dritt an den Mann, womit das Spiel dann auch endlich beginnen konnte. Union bot mit Stuff und Ruprecht gerade mal zwei Stammspieler auf, der Rest rekrutierte sich aus Reservisten und jungen Spielern der A-Jugend, bzw. Union Zwee. Noch ehe sich die Ersten über die Kälte aufregen konnten, netzte Empors Gaschekowski zum ersten Mal ein und sorgte noch für Lacher. Als er dann nach zwanzig Minuten auch noch das 2:0 für die Gastgeber besorgte, fanden das die ca. 800 Unioner schon gar nicht mehr so lustig. Ein unterirdisches Spiel, das jedem Köpenicker vor Augen führte, wie schlimm uns eine Verletztenmisere in dieser wichtigen Saison treffen könnte. Der zweite Anzug passt einfach nicht. Als Stuff nur vier Minuten später zum Anschlusstreffer einköpfte, konnte man noch glauben, Union habe die Partie nun im Griff. Das hielt allerdings nicht lange, denn kurz darauf scheiterte Empor nach einem schönen Spielzug nur knapp am Pfosten. Halbzeit zwei knüpfte nahtlos an die erste Hälfte an, erst als nach einer Stunde mit Benyamina und Mattuschka zwei weitere Stammkräfte den Platz betraten, wurde Union endlich besser. Tusche selbst drehte mit zwei gelungenen Toren das Spiel, ehe Stuff zehn Minuten vor Abpfiff alles klar machte. Damit wurden alle vier Uniontore an diesem Abend von Stammspielern erzielt, die Reservisten konnten ihre Chancen nicht nutzen. Bedeutend erheiternder als das Spiel war die Anwesenheit dreier Mexikaner, die ein paar Anekdoten ihrer Fußballkultur zum Besten gaben. So ist es in Mexiko zum Beispiel üblich, zwei verfeindete Fußballgruppen nach einer Rauferei in dieselbe Zelle zu stecken, wo es dann logischerweise weiter zur Sache geht. Aber das nur am Rande, zurück ins eisige Berlin, wo am Samstag gegen Lübeck wieder die Pflicht ruft und die heißt drei Punkte. Dann wohl ohne die drei lahmen Opis, dafür aber wieder mit allen verfügbaren Stammkräften, schmackhaftem Glühwein und vor allem in unserem Wohnzimmer, dem Stadion ‚An der Alten Försterei’. Kommentar schreiben [ Letzte Seite ] [ Seite 6 von 15 ] [ Nächste Seite ] |
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