Fußnoten zur Fußballgeschichte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Magnettabellen
{ 14:14, 17-Aug-2008 }
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Jeder Wappenfan kann es nachvollziehen. Der Höhepunkt jedes Bundesligaspieltages ist die Übertragung des Tabellenstandes auf die Magnettafel mit ihren Magnetpins. Wo genau der Ursprung dieser Tafeln liegt konnte ich im Internet bislang nicht ermitteln. Nach meinem subjektiven Eindruck dürften sie im großen Stil in Gaststätten in den 70er Jahren Verbreitung gefunden haben, als die Bundesliga quasi noch in ihrer Frühphase steckte. Als Kind war ich fasziniert, als ich durch die offene Tür einer Kneipe eine solche Tafel zum ersten Mal ausmachen konnte. Ohne Internet und bei der damals noch eher spartanischen optischen Gestaltung von Tageszeitungen boten zuvor eigentlich nur die Bundesligasonderhefte Überblick über alle Wappen. Dass die Wappen einiger Underdogs mitunter kaum bekannt waren, sah man z.B. daran, dass im Bergmann-Sammelbilderalbum einige Phantasieformen von Zweitligidsten in den wenigestens richtigen Farben Verwendung fanden. Vom Corporate Design war man noch meilenweit entfernt. Lange Zeit gab es unterschiedliche Magnettafeln der Firma Stuco-Stuffmann & Co als, da auch Werbetabellen wie die Lux-Filter-Tabelle angeboten wurden. Dabei kamen identische Wappenschilde zum Einsatz, bei denen das Plastikplättchen auf einen ruden Magneten aufgesetzt war. Daneben hat es sogar bereits Tafeln für die beiden Spielklassen der 1974 installierten 2. Liga Nord und der 2. Liga Süd gegeben, deren Wappenschilde denen der größeren Metalltafeln von Stuco-Stuffmann Co glichen, nur in kleinerem Format gefertigt waren und auf einer DIN-A-4-Papptafel Platz fanden. Dass man damals als Privatperson und nicht als Kneipenbetreiber auch eine Magnettafel erwerben konnte, erschloss sich mir irgendwie noch nicht. Mit kleinem Taschengeld bot aber die Papp-Stecktafel aus den Kicker-Saisonsonderheften alsbald eine Alternative. Und dank der Werbung im Sonderheft wuchsen alsbald auch Begehrlichkeiten auf die neugestaltete Kicker-Magnettafel, die nun mit Pins aufwartete, auf denen das reine Wappen dargestellt war: Dieser Klassiker beherrschte für zirka 20 Jahre den Markt, bis der Bundesligaboom auch für Alternativen sorgte. Eine Konkurrenz bestand 2006/07 in der Aral-Meisterschale, deren Magnetwappen zwar dicker als die des Kicker waren, jedoch den identischen Durchmesser aufweisen. Aufgrund der schöneren Gestaltung dieser Pins sind auf der roten Kicker-Magnettabelle oben auch Aral-Magnetpins aufgebraucht. Die Aral-Magnettabelle in Form der Meisterschale war jedoch durch kein Update über die Saison 2006/07 hinaus verwendungsfähig. Natürlich war diese auch mehr Mittel zum Zweck Kundschaft an Aral zu binden, da die Magnetpins in den Tankstellen nur beim Erwerb anderer Produkte ausgegeben wurden. Der zeitlose Reiz dieser Magnetmeisterschale liegt jedoch auch in der Tatsache begründet, dass sie mancher Anhänger bereits in den Fanblock seines Vereins mitführte, was TV-Kameras in Momenten der Euphorie gerne mit ihren Objektiven einfangen. Auch daheim darf man bei entsprechender Bestückung der Meisterschale gerne mal ins Träumen kommen, wie bei dieser Tafel, die nur mit 96-Pins bestückt ist: Während Aral nur in einer Saison mit den Magnetpins aufwartete, versucht man in diesem Sommer mit einem artverwandten Modell, den Erfolg der Saison 2006/07 zu wiederholen. Tankkunden erhalten nun Pins der 18 Bundesligisten mit dem Wappen auf einem Trikot, die man als Nadel auf eine Tabelle unterhalb eines von Spieltag zu Spieltag reichenden Kalenders anbringt. Die Gestaltung der Trikots ist jedoch arg stilisiert, was den Eindruck schmälert, und bei Hannover 96 bediente man sich sogar des veralterten Wappens. In Zeiten teurer Lizensierungen ist auch hier die Ausrichtung auf eine Saison ein ärgerlicher Nachteil. Der echte Fan benötigt jedoch jährliche Updates, mit denen seine Tafeln weitere Verwendung finden. In den letzten Jahren zeichnete sich bereits die Marktführerschaft der Firma amballcom ab, die zunächst mit folgedem Modell parallel zum Kicker auf dem Markt vertreten war: Auch für einzelne Vereine bot amballcom Magnettafeln an, in denen z.B. auch die Fieberkurve über die Saison eingetragen werden konnte. Diese hochformatigen Tafeln, die für die 1. und 2. Bundesliga sowie für die beiden Regionalligen Nord und Süd anbgeboten wurden, sind jedoch zu Gunsten des Querformats aus dem Programm genommen worden. Während 2007/08 bereits die eigentlich recht schmucke Bundesligatafel verkauft wurde, hat amballcom 2008/09 nun auch mit Tafeln im Format 60 cm x 40 cm für die 2. Bundesliga und die 3. Liga nachgezogen. Allerdings hat der Anbieter, der nun alleiniger Lizenzinhaber ist (beim Kicker sind also keine Magneten mehr von Aufstgeigern für die Kicker-Magnettabelle erhältlich - ärgerlich, wo doch Hoffenheim erstmals in die Bundesliga einzog) wieder einmal einige unkluge Gestaltungen einfließen lassen. Aufgrund der Einführung von Relegationsspielen des 1.Liga-16. gegen den 2.Liga-3. ist auf der Bundesligatafel ein Magentpin zum Überdecken des Schriftzuges "Abstiegsplatz" enthalten gewesen. Gleichzeitig ist Platz mit "UI-Cup" gekennzeichnet, obwohl die UEFA diesen Pokal abgeschafft hat. Amballcom kam dabei wohl in die Verlegenheit, dass eigentlich überflüssige Namensmagnetpins sich mit einem Überdeckungspin beim 6. Platz überlappen würden. Und was passiert, wenn die Bundesliga aufgr. des Platzierungssystems der Vorjahre einen Champions-League-Platz gewinnt oder verliert, der ja ebenfalls gekennzeichnet ist? Der eigentliche "Bonus" könnte auch hier Updateprobleme aufwerfen. Nun könnte man daneben wegen des Aufwandes die Plättchen mit den Vereinsnamen theoretisch auch weglassen, wo doch die Wappen schon die Position bestimmen. Bei den Tafeln für die 2. Bundesliga und die 3. Liga wäre dies jedoch sehr unschön, da unterhalb der Magnetpins die Felder im Gegensatz zur Tafel der 1. Bundesliga markiert sind. Man fühlt sich an die DEL-Eishockeybundesliga-Magnettafel der letzten Saison erinnert, die aufgrund von Vorplayoffs gar nicht ausreichend mit Wappen versehen war, sofern andere Klubs als im Vorjahr in der Tafel mehrfach Berücksichtigung hätten finden müssen. Selbst Blankoplättchen mit aufzuklebenden Wappen waren aus der Vorsaison schon anderweitig beklebt! Diese Peinlichkeit ersparte sich amballcom durch die Umstellung auf das Format 60 x 40 cm wie im Fußball. Übrigens: Freunde des französichen Fußballs können bei amballcom auch Magenttafeln für die 1. und 2. französische Liga finden. Lediglich die Ligareform in Deutschland brachte einen Rückschritt: Für die nun viertklassige und nicht mehr drittklassige Regionalliga gibt es keine Magnettafeln mehr. { Kommentar schreiben } { Letzte Seite } { Seite 48 von 69 } { Nächste Seite } |
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