Fußnoten zur Fußballgeschichte

Saison 1912/13 und 1913/14 Schneidemühl, Breslauer Sportfreunde

{ 12:24, 10-Apr-2011 } { 4 Kommentare } { Link }

SOFV-Endrunde 1912/13:

Als erster oberschlesischer Bezirksmeister innerhalb des SOFV stand der FC Preußen Kattowitz (heute 1. FC) im Südostfinale, nachdem dieser in der Qualifikation den ATV 1896 Liegnitz mit 3:1 ausgeschaltet hatte und im Halbfinale von einem Freilos profitierte. Im Endspiel stießen die Preußen auf Askania Forst, die das Finale nach einem Verzicht von Preußen Görlitz und einem Halbfinalsieg gegen Preußen Breslau (hatte zuvor Britannia Posen 1:0 geschlagen) erreicht hatten. Kattowitz gewann das Finale 2:1 freute sich jedoch zu früh, denn ein Protest gegen die Spielwertung führte zu einem Wiederholungsspiel, dass die Lausitzer 4:0 gewannen.

Endrunde Baltenverband 1912/13:

Qualifikation: Rastenburger SV – SV 1910 Allenstein 0:4, Hertha Schneidemühl trat nicht gegen den SC Graudenz an und schied damit aus; Viertelfinale: SV Allenstein – Prussia Samland Königsberg 2:5, BuEV Danzig – Germania Stolp 7:0, Elbinger SV – SC Graudenz 5:6, Preußen Gumbinnen – Lituania Tilsit 0:3; Halbfinale: Tilsit – Königsberg 1:4, Danzig – Graudenz 5:1; Endspiel: Prussia Samland Königsberg – BuEV Danzig 7:1

 

Endrunde Deutsche Meisterschaft 1912/13:

Südostmeister Askania Forst bezog im Viertelfinale gegen den VfB Leipzig eine 0:5-Packung, der nach einem 3:1-Halbfnalsieg im Endspiel den Duisburger SpV (heute Eintracht Duisburg) besiegte. Baltenmeister Prussia Samland Königsberg war ebenfalls im Viertelfinale durch ein 1:6 gegen Viktoria 89 Berlin ausgeschieden.

 

Schneidemühl

SV Hertha 1910 Schneidemühl

FC Viktoria 1916 Schneidemühl

SC Erika Schneidemühl

Polizei Schneidemühl

 

Die Provinz Posen war im Spielbetrieb des DFB auf zwei Regionalverbände aufgeteilt: Das Zentrum um Posen und die südlichen Teile gehörten dem Südostdeutschen Fußballverband (SOFV) an, während der Norden mit Schneidemühl und Bromberg verkehrsgünstiger gen Westpreußen ausgerichtet war, was so auch die Zugehörigkeit zum Baltenverband zur Folge hatte. Kein Verein aus der Provinz Posen konnte jedoch vor dem 1. Weltkrieg große Erfolge feiern. Immerhin verfügte Schneidemühl (95 % deutsche Einwohner) neben Posen über ein reges Sportleben. Der erfolgreichste Klub Hertha hatte seinen Sportplatz an der Albrechtstr. (Stefana Okrzei) – das heutige Gwardia-Stadion. Der FC Viktoria 1916 spielte auf mehreren Plätzen und musste den Bau eines eigenen Areals am Stöwener Weg aus Geldmangel einstellen. Erika spielte an der Bromberger Str. (Bydgoska) – heute ist dies das Speedwaystadion von Polonia.

SOFV-Endrunde 1913/14:

Qualifikation: Breslauer Sportfreunde – Beuthener SSV 09 3:2, FC Askania Forst – Deutscher SV Posen 6:0, FC Preußen Görlitz – ATV Liegnitz 3:2, Freilos FC Viktoria Forst; Halbfinale: Breslauer Sportfreunde – Viktoria Forst 2:1, Askania Forst – Preußen Görlitz 9:0; Finale: Breslauer Sportfreunde – Askania Forst 1:3

 

Internationale Spiele übten früh große Anziehungskraft auf Zuschauer aus. Anfang 1914 erhielt Breslau Besuch aus dem benachbarten Ausland. Wisla Krakau wurde vom „Verein Breslauer Sportfreunde“ am heimischen Südpark 3:0 abgeschossen. Die Gastgeber, die 1904 als SC 1904 entstanden waren und sich 1911 in „Verein Breslauer Sportfreunde“ umbenannt hatte, fusionierte 1919 mit dem SC Preußen zu den „Vereinigten Breslauer Sportfreunden“, die in weiß-gelben Trikots und schwarzen Hosen antraten. Die noble Heimat am Südpark spiegelte sich auch in wohlhabenden, teils auch jüdischen Gönnern des Vereins wieder.

Verein Breslauer Sportfreunde

 

Vereinigte Breslauer Sportfreunde

 

Endrunde Baltenverband 1913/14:

1. Prussia-Samland Königsberg, 4:0 Punkte, 9:1 Tore

2. Stettiner FC Titania, 2:2 Punkte, 5:6 Tore

3. BuEV Danzig, 0:4 Punkte, 2:9 Tore

 

Endrunde Deutsche Meisterschaft 1913/14:

Viertelfinale: Duisburger SpV (heute Eintracht) – Altona 93 4:1 nach Verlängerung, Prussia-Samland Königsberg – VfB Leipzig 1:4, SpVgg Leipzig-Lindenau – SpVgg Fürth (heute SpVgg Greuther Fürth) 1:2, Berliner BC 03 (heute LFC Berlin 1892) – FC Askania Forst 4:0; Halbfinale: VfB Leipzig – Duisburger SpV 1:0, SpVgg Fürth – Berliner BC 03 4:3 nach Verlängerung; Finale: SpVgg Fürth – VfB Leipzig 3:2 nach Verlängerung.

Der erste Meistererfolg der Fürther hatte einen Namen – Trainer William Townley aus England, der bereits mit dem DFC Prag und dem Karlsruher FV zwei deutsche Klubs zu Erfolgen geführt hatte, hatte 1910 in Fürth angeheuert und den „Kleeblättern“ zu ihrem Höhenflug verholfen. Nach den Fürthern genossen auch der FC Bayern München, Waldhof Mannheim, Victoria Hamburg, der FSV Frankfurt und der SV Arminia Hannover den damals noch seltenen Luxus, sich von einem kostenintensiven englischen Trainer auf ihrem ambitionierten Weg begleiten zu lassen. Gewöhnlicherweise hatten die Vereine damals noch gar keinen Trainer.



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